Alles andere als ein schöner Samstag

Der Stachel der Enttäuschung saß bei den Spielern der HSG Spradow und ihrem Trainer sichtbar tief, nachdem die Gäste aus Lahde/Quetzen mit dem, was sie am besten konnten, einer „zweiten Welle“ den Ausgleich erzielt hatten. Torben Sturhan wurde zuvor der Ball aus der Hand gespielt. Eine an sich strittige Szene, die auch mit Freiwurf für Spradow hätte weitergehen können. Die geschockten Akteure brauchten Minuten, um wieder klar denken zu können. Trainer Malte Mischok sah seine Meisterschaftsfelle nun davon schwimmen. „Wir brauchen uns bei vier Punkten Rückstand auf den CVJM Rödinghausen nichts vormachen. Das ist für uns gelaufen.“

Doch als er wenig später erfuhr, dass der CVJM in Oberlübbe Federn gelassen hatte und auch die Mitbewerber HSG EURo (25:32 in Altenbeken) und Großenmarpe (28:30 in Wehe) doppelte Punktverluste erlitten, kam es zur Stimmungswende. „Diese Ergebnisse konnte niemand erahnen. Das ist eine Riesenüberraschung und zeigt, dass aufgeben nicht gilt – auch wenn ich in der ersten Enttäuschung den Aufstieg abgeschrieben hatte“, sagte Mischok. Paradoxerweise gehen die Spradower Landesligahandballer als kleiner Sieger des Spitzenquartetts aus dem Spieltag hervor.

Verloren, mit fünf Toren Unterschied klar verloren, hat der CVJM Rödinghausen sein Spiel bei Eintracht Oberlübbe. Rödinghausen brachte ohne Stühmeyer und Glüer eigentlich nie ein Bein auf den Hallenboden. Die Torhüter bekamen wenig bis gar nichts an die Finger, die Oberlübber trafen aus allen Lagen. 16 Tore in den ersten dreißig Minuten. Im Angriff verstrickte sich Rödinghausen in Einzelaktionen. Aus dem Rückraum fehlte die Durchschlagskraft, auch im zweiten Durchgang.

„Wir hätten noch drei Tage spielen können, für einen Sieg wären wir nie in Frage gekommen“, meinte danach Rödinghausens Sportlicher Leiter Michael Rieso. Rödinghausen konnte sich aber, anders als Spradow, mental auf den Rückschlag vorbereiten. Dass dadurch die Tabellenführung nicht verlustig ging, sozusagen alles beim Alten blieb, ist den glücklichen Umständen, dass alle Verfolger Federn lassen mussten, gedankt.
Geschockt war der CVJM dennoch durch das verletzungsbedingte Ausscheiden Sascha Kampeters, der mit Verdacht auf Bänderriss am Sprunggelenk nicht mehr weitermachen konnte. Dass jetzt nur eine starke Innenbanddehnung diagnostiziert wurde, ist für den Betroffenen und auch für Trainer Hartmut Rittersberger zunächst einmal tröstlich: kein Totalausfall bis zum Saisonende. CVJM-Physiotherapeut Henning Dreier sieht Kampeter aber in den nächsten vier Wochen nicht auf dem Feld. „So nähern sich die Mannschaften leistungsmäßig einander an“, sinniert „Max“ hinsichtlich des bevorstehenden Heimspieles gegen Schlusslicht Wehe.

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