19 Tore reichen zum Sieg
Bünde (BZ). Zu einer Torfabrik wird Handball-Landesligist HSG Spradow in dieser Saison wohl nicht mehr. Nur magere 19 Treffer erzielte das Team von Malte Mischok im Heimspiel gegen GWD Minden III – und ging trotzdem als Sieger vom Parkett. Mit 19:18 (11:8) hatte die HSG in einer wahren Abwehrschlacht die Nase vorne.
Das Kellerduell war geprägt von zwei starken Defensivblöcken. Torhüter und Abwehrreihen standen richtig gut. Spradow deckte wie gewohnt mit einer 3-2-1-Variante, die Mindener Regionalliga-A-Jugend variierte zwischen 6:0 und 3-2-1. Die Mindener waren wie erwartet mit einer blutjungen Truppe aufgelaufen. Der älteste Spieler war gerade einmal 22, die restlichen Akteure alle Jahrgang 1992/1993. Spradow packte in der ersten Halbzeit in der Abwehr gut zu und trat diszipliniert auf. »Wir sind gut ins Spiel gefunden«, sagte Mischok. Sein Team setzte sich über 2:0 und 5:2 zur Pause auf 11:8 ab. »Wenn wir vorne etwas konsequenter gewesen wären, hätten wir deutlicher geführt«, sagte Malte Mischok. »Aber wir haben uns mal wieder zu viele Fehlversuche erlaubt.«
Die Führung baute die HSG erst nach dem Seitenwechsel aus. Nach einem Blitzstart in den zweiten Durchgang stand es nach 35 Minuten 14:9. Dann blieb Spradow allerdings für eine gefühlte Ewigkeit ohne eigens Tor, da man sich im Angriff zu ideenlos präsentierte. Dankersen machte das besser und kämpfte sich heran. »In der zweiten Halbzeit sind wir wieder in das gleiche Schema wie gegen Rödinghausen verfallen. So haben wir GWD am Leben gehalten«, bemängelte Mischok.
Beim 15:14 betrug der HSG-Vorsprung nur noch einen Treffer, beim 18:18 mussten die Hausherren den ersten Ausgleich hinnehmen. Auf der Gegenseite bekamen die Spradower kurz vor Schluss einen Siebenmeter zugesprochen. Nachdem bereits drei Teamkollegen verworfen hatte, nahm sich Kapitän Torben Sturhan ein Herz und besorgte das 19:18. In trockenen Tüchern war der Sieg damit allerdings noch nicht. 30 Sekunden vor Ende bekam Minden III einen Freiwurf zugesprochen. Eine Dummheit kostete GWD jedoch den möglichen Ausgleich. Ein Mindener übergab den Ball beim Freiwurf seinem Mitspieler, anstatt das Spielgerät zu spielen. »Ein Regelverstoß«, befand Mischok.
Die Schiedsrichter sahen das zum Ärger der Gäste auch so. Freiwurf für Spradow. In den verbleibenden Sekunden spielte die HSG die Zeit gekonnt herunter. GWD legte gegen die Wertung des Spiels Protest ein, die Erfolgsaussichten erscheinen allerdings gering. »Am Ende ist es noch einmal unnötig spannend geworden und deshalb ist es ein glücklicher Sieg für uns«, sagte Malte Mischok. Hoch zufrieden war der Coach mit der Abwehr. »Die Leistung passte zu 100 Prozent. Wir waren richtig aggressiv. Aber vorne sind wir leider noch nicht gefestigt genug.«
HSG Spradow: Rollwitz, Nolte – Iffland (3), Rausch (2), Sturhan (4/1), Scholz (2/2), Heise, D. Langer, Koebke, Morasch (1), Overlack (3), Volsdorf (4).