123 Kilo Iffland reichen nicht

Bünde (BZ). Alles gegeben, viel gerackert und gelaufen, aber wieder verloren: Landesligist HSG Spradow hat das Handballspielen zwar nicht verlernt, war aber beim 25:32 (9:15) gegen den hohen Favoriten HSG Altenbeken/Buke weitgehend chancenlos.

Nur einziges Mal stand es Unentschieden: Beim 0:0! Nach wenigen Sekunden hatten die Gäste aus dem Paderborner Land das erste Mal eingenetzt. Für Spradow begann das Spiel mit achtminütiger Verspätung. Da leuchtete auf der Anzeigetafel bereits ein 0:4 auf. Jetzt erst begann David gegen Goliath Widerstand zu leisten.
Exakt 123 Kilo stemmten sich dem Favoriten entgegen. Kreisläufer Frederic Iffland wuchtete beim 1:4 das erste seiner neun Tore in die Maschen und weckte seine Teamkollegen. Beim 3:4 (10., wieder Iffland) war Spradow im Spiel. Besonders Iffland. Hinten blockte er den Altenbeker Rückraum-Riesen Michael Schadomsky ab, und vorne beschäftigte er die halbe Gäste-Deckung. Doch es half nicht. Altenbeken/Buke zeigte flüssigen Kombinationshandball, traf aus dem Rückraum oder über die einlaufenden Außenspieler. Weder die Deckung noch die Torhüter Björn Rollwitz oder Sven Nolte bekamen die Bälle zu fassen. Nach dem 4:5 (11.) durch Siebenmeterschütze Alexander Scholz verlor Spradow die Tuchfühlung. Erst hieß es 5:8 (13.), dann 6:10 (18.), schließlich 9:15 – Pause.
Doch Spradow dachte noch lange nicht daran, die Flinte ins Korn zu werfen. Durch Treffer des flinken Linksaußen Gunnar Heise (und – na klar – Iffland) robbte sich der Aufsteiger auf 15:19 heran (39.). Achtung Schlüsselszene: Heise hätte per Tempogegenstoß sogar auf 16:19 verkürzen können, scheiterte aber an Altenbekens Torwart. »Das war die Chance, noch einmal zurückzukommen«, haderte Trainer Malte Mischok nach dem Abpfiff. Statt auf drei Tore zu verkürzen, erhöhte Altenbeken über 21:15 (44.) auf 25:16 (49.). Weitere Iffland-Tore und ein paar schöne Rückraumwürfe von Maximilian Schöne waren nur noch Ergebniskosmetik, sorgten aber für Lob von Gästetrainer Franz-Josef Grebe: »Die haben einfach nicht aufgegeben. Natürlich hatte ich nie das Gefühl, noch in Gefahr zu geraten, aber das Auftreten der Spradower nötigt angesichts ihrer Personalnot großen Respekt ab.«
Den unbedingten kämpferischen Einsatz seiner Truppe hatte auch Mischok registriert: »Ich kann niemandem einen Vorwurf machen. Um gegen diesen Gegner zu punkten, hätte heute fast alles perfekt laufen müssen. Doch wir haben vorne zu viele Bälle verloren. Einige unserer Leistungsträger hatten leider nicht ihren besten Tag erwischt.«
Und da war ja noch der verspätete Start, Mischok: »Wir waren am Anfang gar nicht wach. Danach mussten wir immer hinterherlaufen Das machte es nicht unbedingt leichter, denn Altenbeken ist alles andere als eine Trompetentruppe.«
HSG: Rollwitz, Nolte – Iffland (9/1), Schöne (5), Heise (3), Scholz (3/3), Rausch, Koebke, Langer, Volsdorf, Sturhan (je 1), Langer.

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