Spradow mit vielen Vorteilen

Handball: Nach dem Derbysieg beim CVJM Rödinghausen gehört die HSG plötzlich zur erweiterten Spitzengruppe der Verbandsliga. Die SG Bünde-Dünne verliert und tritt auf der Stelle

Bünde/Rödinghausen. Das Verbandsliga-Derby zwischen dem CVJM Rödinghausen und der HSG Spradow hat der Gast durch effektiveres Angriffsspiel und solideres Abwehrverhalten in der zweiten Halbzeit für sich entschieden. Während der CVJM in diesem Zeitraum sieben hochkarätige Tor Chancen ausließ, patzte Spradow dagegen nur zweimal merklich. Rödinghausen konnte zwar einen 16:18-Rückstand zum 18:18 wettmachen (44.), musste dann aber Spradow auf 18:23 (49.) ziehen lassen, um letztlich mit 24:27 den Kürzeren zu ziehen. In der Landesliga wehrte sich die SG Bünde-Dünne lange Zeit tapfer gegen die Niederlage beim TuS Lahde-Quetzen. Doch der personelle Aderlass war zu groß. Nach langer Führungsarbeit ging der SGBD die Luft aus. so dass sie nach 17:14-Führung noch klar 24:29 verlor.

VERBANDSLIGA

Als das nicht immer auf der Höhe des Geschehens befindliche Schiedsrichter-Gespann Ralf Menke und Ronald Zent – unter anderem übersahen sie rot-würdige Fouls (Griff in den Wurfarm) zunächst gegen Daniel Danowski, dann Lukas Reese – das Derby zwischen dem CVJM Rödinghausen und der HSG Spradow beim 27:24 für den Gast abpfiff, war dieser ob der vorweihnachtlichen Bescherung ziemlich aus dem Häuschen.

Die Spieler der HSG feierten in der vom Heizungsausfall betroffenen, kalten Gesamtschulsporthalle ausgelassen, intonierten vielstimmig: „Auswärtssieg, Auswärtssieg.“

Der zweite (Auswärts-)Erfolg der HSG über den CVJM in der Verbandsliga-Derbygeschichte kam auch deshalb unerwartet, weil Trainer Markus Hochhaus durch den verletzungsbedingten Ausfall von Kreis- und Abwehrspieler Pete Nolte improvisieren musste, Rödinghausen dagegen komplett antreten konnte. Mit Daniel Langer und Simon Stöhr abwechselnd am Kreis und gemeinsam in der Abwehr, fing Spradow den Ausfall von Nolte sehr gut auf. „Wir sind geschlossen im Kollektiv aufgetreten, haben überragend gedeckt und einen starken Rückhalt in Sören Halstenberg gehabt“, lobte HSG-Trainer Hochhaus seine Mannschaft. „Ich bin stolz auf sie.“

CVJM-Trainer Pascal Vette haderte dagegen mit den Schiedsrichtern. Ob der vielen „Fehlentscheidungen“ bezeichnete der CVJM-Trainer deren Leistung als „unterirdisch schlecht – einen solchen Derbys nicht würdig“. In der Tat übersahen die Schiedsrichter hier und da ein Foulspiel – auf beiden Seiten. Und sie verhängten (17) Zeitstrafen und (14) Strafwürfe nicht immer situationsgerecht. Was nicht nur die „Bänke“, auch die „Vereinslager“ auf der voll besetzten Tribüne immer wieder mal „auf die Palme“ brachte. Unterm Strich gesehen aber war das siebte Verbandsliga-Derby zwischen dem CVJM und der HSG ein faires Spiel, ohne absichtliche Fouls. Und es hat mit der HSG einen verdienten Sieger gefunden. In dieser Einschätzung waren am Ende die Trainer Vette und Hochhaus eins.

In der Tabelle ist die HSG Spradow am CVJM vorbei auf Rang fünf gezogen, mit für Spradower Verhältnisse sensationellen 11:9-Zählern auf Schlagdistanz zur Spitzengruppe. Aus der abstammend, gibt die andere Überraschungsmannschaft der Saison, die TSG Harsewinkel (14:6 Punkte) am Samstag, um 18 Uhr, in der Moning-Sporthalle ihre Aufwartung. Eine Chance für die HSG, dort oben zu überwintern. Der CVJM Rödinghausen reist indes an den Altenbeker Viadukt, zur dort beheimateten HSG Altenbeken/Buke, nicht ohne Chance, nach drei Niederlagen wieder positive Schlagzeilen zu machen.

Siegertanz steht bevor: So ziemlich aus dem Häuschen waren die Spieler der HSG Spradow nach dem überraschenden 27:24-Derbysieg beim CVJM Rödinghausen. Foto: Ulrich Finkemeyer

LANDESLIGA

Die SG Bünde-Dünne tritt in der Handball-Landesliga ein wenig auf der Stelle. Erfolg und Misserfolg wechseln sich beinahe beständig ab. Nach dem fünften doppelten Punktgewinn (38:24 gegen TV Hille) musste der Tabellensechste jetzt beim TuS Lahde/Quetzen in eine 24:29-Niederlage, der vierten insgesamt, einwilligen. Dabei sah es lange Zeit nach einem Gästeerfolg aus, denn auch nach 37 Minuten hatte die SGBD mit 17:14 die Nase vorne. Doch dann machte sich das Fehlen der Stammspieler Dennis Peter, Stefan Listing und Björn Ebert bemerkbar; der SG Bünde-Dünne ging langsam die Kraft aus. Auch weil sie nicht mehr wechseln konnte. Denn mit Stallmann, Voigt und Richter saßen drei angeschlagene Spieler untätig auf der Bank. Lahde/Quetzen zog über 18:18 unaufhaltsam zum 29:24-Sieg davon. „Für die Jungs tut es mir leid. Sie haben aufopferungsvoll gekämpft und über weite Phasen richt gut gespielt“, bedauerte Trainerin Andrea Nobbe. Jetzt aber hat die SGBD am Samstag in der Markthalle mit einem kompletten Kader die Chance, gegen die besser platzierte Oberligareserve des TuS Spenge einen versöhnlichen Jahresabschluss zu feiern.

 

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