»Zwei Punkte gegen den Abstieg«

Handball: Spradow bleibt bescheiden – Noltes Kreuzband gerissen

R ö d i n g h a u s e n(WB). Pete Nolte jubelteam Samstag noch mit seinen Mannschaftskameraden von der HSG Spradow über den 27:24- Derbysieg beim CVJM Rödinghausen. Am Montag kam die niederschmetternde Diagnose, die das Saisonaus bedeutet: das vordere Kreuzband im rechten Knie ist gerissen. »Die Serie ist für ihn gelaufen«, sagte Trainer Markus Hochhaus, der nun ohne Kreisläufer dasteht.

Von Klaus Münstermann

»Wir hatten das Schlimmste ja schon befürchtet. Deswegen finde ich die Reaktion meiner Mannschaft am Samstag um so bemerkenswerter, wie sie seinen Ausfall kompensiert hat. Der Sieg war meiner Meinung nach verdient«, fuhr Hochhaus fort.

HSG ÜBERHOLT CVJM

Obwohl die HSG mit 11:9 Zählern als Fünfter nun sogar einen Punkt und zwei Ränge vor dem bezwungenen Derbyrivalen platziert ist, betont Hochhaus: »Das waren auch zwei Punkte gegen den Abstieg. Das meine ich ernst«, betont Hochaus. Dass sein Team von Woche zu Woche 100 Prozent geben müsse, sei nicht einfach. »Und Daniel Danowsky kann auch nicht jedesmal 16 Tore werfen«, mutmaßt der HSG-Trainer.

 

VETTE SIEHT KOMÖDIENSTADL

Gegen Rödinghausen schaffte Spradows Rückraum- und Siebenmeterschütze das jedoch und besiegelte die dritte Heimniederlage des CVJM fast im Alleingang. »Die offensive Deckung gegen Danowsky und auch gegen Dennis Borcherding hat nicht funktioniert. Ich habe zu spät auf eine defensivere Abwehrformation umgestellt. Wir haben schlecht gespielt und verdient verloren«, stellte sich Trainer Pascal Vette vor seine Mannschaft. Er monierte zugleich die Leistung der Referees. »Ich habe nie gegen Schiris gewettert, aber das war Komödienstadl.«

 

KRENZ FEHLT DERBYSTIMMUNG

Rödinghausens Spielgestalter Corbinian Krenz, der vier Treffer erzielte, gab sich selbstkritisch: »Das war nicht unser bestes Spiel. In der ersten Halbzeit waren wir im Angriff nicht gut und Danowsky haben wir nicht in den Griff gekriegt. Irgendwie sind wir nicht in Derbystimmung gekommen.« Spradows Daniel Langer, der den verletzten Pete Nolte im Mittelblock ersetzte, pflichtete Pascal Vette in puncto Schiedsrichter teilweise bei: »Sie waren in der ersten Hälfte in Ordnung. Später ist ihnen das Spiel entglitten und in den letzten zehn Minuten haben sie auf beiden Seiten unglückliche Entscheidungen getroffen.« Das spielte für Langer aber eine untergeordnete Rolle: »Wir haben über unsere Abwehrarbeit verdient gewonnen. Nach der hohen Führung haben wir zum Ende hin clever gespielt. Mit Helge Frederking als Regisseur.«

Aggressive Deckungsarbeit war der Schlüssel zum Spradower Auswärtserfolg. Daniel Langer (Mitte) ersetzte den verletzten Pete Nolte im Mittelblock. Hier zerrt er am Trikot von Rödinghausens Frederik Iffland und attackiert Patrick Meier. Fotos: Klaus Münstermann

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