Zurück in der Spur
HSG Spradow
Nach dem 38:23 gegen Kellerkind SW Wehe von einer meisterhaften Leistung der HSG zu sprechen, wäre etwas zu viel des Guten. Spradow hat am Samstag eine Pflichtaufgabe mit großer Souveränität erledigt. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Dank der 15 Tore Unterschied steht Spradow im Internet-Portal des Handballverbandes an der Tabellenspitze. Dafür kann sich aber niemand etwas kaufen. Gegen Wehe spielte die Sieben von Malte Mischok noch nicht einmal über 60 Minuten konzentriert. Wehes Trainer Andreas Borcherding hatte aufgrund großer Personalprobleme schon vor der Partie die Chancenlosigkeit seines Teams erkannt. »Aber wir haben auch nichts abgeschenkt.« Das war auch im Hinspiel so, als Spradow eine deutliche Führung noch aus der Hand gab. »Davor habe ich auch am Samstag noch einmal eindringlich gewarnt«, sagte Mischok. »Im Titelrennen darf man sich so viele Patzer gegen Teams von unten nicht erlauben. Unsere waren bislang in Wehe und gegen Hille.«
BZ-Prognose: Ob Torben Sturhan am Sonntag gegen Eintracht Gadderbaum wieder so einfach zu 14 Toren kommt? Gewiss nicht! Spradow wird sich steigern müssen. Das gilt auch für Rückraum-Riese Alexander Volsdorf, der Samstag nur zweimal traf. Den Fehler, den Kantersieg gegen Wehe überzubewerten, wird im HSG-Lager aber niemand machen.
CVJM Rödinghausen
Bielefelder Wochen für den CVJM: Nach dem Sieg im Spitzenspiel gegen Gadderbaum ist die Wiehen-Sieben nun beim TuS Brake gefordert. »Da wird noch eine größere Kulisse sein als am Samstag. Brake ist auf einem verdammt guten Weg. Sie haben mit starker Jugendarbeit den Grundstein für erfolgreichen Senioren-Handball gelegt. Ich sehe sie in absehbarer Zeit als Kandidat für die Verbandsliga«, sagte Coach Hartmut Rittersberger und hat höchsten Respekt vor dem nächsten Gegner, der am Wochenende überraschend die Trennung von Trainer Andreas Köckeritz zum Saisonende bekannt gab. Im Hinspiel dominierte Rödinghausen beim 31:22. Einen ähnlich souveränen Sieg fuhr der CVJM am Samstag gegen Gadderbaum ein. »Im Grunde waren wir chancenlos«, sagte EGB-Trainer Matthias Foede. Sein Team tat sich vor allem gegen die starke 6:0-Deckung schwer. Konzeptionslos vorgetragene Angriffe endeten meist mit schwachen Abschlüssen, was Rödinghausen zu Gegenstößen einlud. »Es war trotzdem ein toller Handballabend, auch wenn wir nicht viel zu den klasse Rahmenbedingungen beitragen konnten«, sagte Foede zusammenfassend.
BZ-Prognose: Rödinghausen hat die Niederlage gegen Großenmarpe weggesteckt und bewiesen, dass es eine Topmannschaft ist. Wenn auf die Rückraumschützen weiter Verlass ist, bleibt der CVJM heißester Titelanwärter.
SG Bünde-Dünne
Wenn es eines Beweises für die Verwundbarkeit der SGBD gebraucht hat, gab es ihn am Sonntagabend beim 29:33 in Versmold. Die Einstellung der Mannschaft von Peter Schläger p=asste nicht. Hinzu kamen einige schwer zu kompensierende Ausfälle. »Besonders Tobias Paffrath hat uns gefehlt. Er weiß am Kreis genau, was zu tun ist«, sagte Schläger. So aber kam seine Mannschaft für einen Sieg nicht in Frage. »Versmold war heute einfach besser, wir kamen nie für die Punkte in Frage.« Versmold überzeugte derweil Spielertrainer Dirk Schmidtmeier: »Wir haben wie aus einem Guss gespielt.«
BZ-Prognose: Das Titelrennen wird in den Köpfen der Spieler entschieden. Die SGBD hat das Potenzial, um durch eine mittelmäßige Liga zu marschieren. Nicht immer wird es den Bündern aber so einfach gemacht wie in den Vorwochen. Wenn dann auch noch Leistungsträger ausfallen oder wie Tom-Niklas Koch noch bis März nicht regelmäßig trainieren können, wird es verdammt schwer. Bünde-Dünne muss die Konzentration bis zum letzten Spieltag hoch halten. In der Abstiegssaison gingen die Köpfe nach Negativerlebnissen schnell nach unten, Resignation machte sich breit. Trotz des Ausrutschers beim Verfolger Versmold sollte die SGBD mit breiter Brust nach Senne fahren.