Wittemeier tauscht Ball gegen Boxsack

HSG Spradow
Die Spradower sind Spitzenreiter der Landesliga, Staffel 1. Dass die Mannschaft Potenzial hat, war schon vor der Saison klar. Doch der kleine Kader bereitet immer mehr Sorgen, je länger die Saison andauert. Das wurde beim 26:22-Erfolg über Schlusslicht HSG Handball Lemgo III deutlich. »Mit nur zehn Mann kommen wir auf Dauer in der Landesliga nicht klar. Das sind eindeutig zu wenig Spieler«, sagte Trainer Malte Mischok nach der Partie. Gegen Lemgo fehlten der gesperrte Daniel Overlack und der verletzte Malte Langer. Zudem verletzten sich in der Partie noch Jan-Frederik Koebke und Dimitri Rausch, so dass sie nicht mehr die volle Leistung abrufen konnten. »Ich hoffe, dass es am kommenden Samstag in Hille schon wieder besser aussieht und alle wieder dabei sein können«, sagte Mischok. Die wenigen Wechselmöglichkeiten machten sich gegen Lemgo III deutlich bemerkbar. Vor allem in der zweiten Hälfte ließen die Kräfte nach. »Eigentlich sind alle fit. Aber da fehlte uns aufgrund des Tempos, das wir in der ersten Halbzeit gemacht haben, und der personellen Situation etwas die Kondition«, sagte Mischok.

Das war gut: Die Spradower spielten eine ganz starke erste Halbzeit. Von der ersten Minute an machten sie Druck und standen in der Deckung hervorragend. Zudem behielten sie in der kritischen Phase nach dem knappen 20:19-Zwischenstand die Ruhe und brachten den Erfolg am Ende doch sicher über die Zeit.

Das muss besser werden: Völlig unerklärlich war die Leistung vom Wiederanpfiff bis Mitte der zweiten Hälfte. Da war nichts mehr vom Schwung der ersten Halbzeit zu sehen und die Lemgoer wittern ihre Chance. »Da fehlte die letzte Konzentration und wir hatten einige unnötige Ballverluste. Daran müssen wir arbeiten«, sagte Malte Mischok.

CVJM Rödinghausen
In der Partie gegen Möllbergen ist es noch CVJM-Torwart Jan-Hendrik Koch gewesen, der sich feiern lassen konnte. Beim 22:25 in Hüllhorst war es der gegnerische Keeper. Dennis Specht steigerte sich besonders in der zweiten Halbzeit immer mehr, zeigte zwölf Glanzparaden – darunter auch ein gehaltener Strafwurf – und wurde der absolute Rückhalt in der spannenden und kämpferisch sehr betonten Begegnung. Die entscheidende Phase waren die ersten Minuten nach dem Wechsel, als Specht drei Mal hielt und Hüllhorst auf 18:15 davon ziehen konnte. Hinzu kam auch das Unvermögen der CVJM-Offensive an diesem Abend. »Das ging schon zum Ende der ersten Halbzeit los. Da haben wir die Angriffe schon nicht mehr richtig zu Ende gespielt. Wir haben insgesamt 25 Fehlversuche gehabt«, sagte der Sportliche Leiter Michael Rieso. Ungewohnt viele Würfe gingen zudem über und neben das Tor oder landeten am Aluminium. Außerdem monierte er, dass das Spiel über den Kreis nicht so funktionierte wie sonst. Eine leichte Entwarnung gab es für René Schlums. Der war in Hüllhorst nach einen rüden Foul aufs Knie gefallen und wurde noch am Abend im Krankenhaus untersucht. »Er hat eine schwere Knieprellung«, sagte Rieso. »Dennoch muss Schlums am Donnerstag zur Kernspintomographie. »Er klagt schon länger über Probleme im Knie. Wir vermuten, es ist etwas mit der Patellasehne nicht in Ordnung«, sagte Rieso.

Das war gut: Die Mannschaft trat in der ersten Halbzeit auf, als wenn in den Tagen zuvor nichts gewesen wäre. In der Abwehr packten die Rödinghauser knallhart zu und nutzten auch ihre Chancen, so dass es mit einer 14:13-Führung in die Kabine ging. Der Wille stimmte auch, als die Partie längst verloren schien. Der CVJM kämpfte sich noch einmal auf 22:24 heran und sorgte bis zum Ende für Spannung. »Der Auftritt hat für die restliche Saison viel Mut gemacht«, sagte Kapitän Jens Hellmann.

Das muss besser werden: Die Abschlussschwäche des zweiten Durchgangs dürfen sich die Rödinghauser nicht allzu häufig erlauben. Denn nicht jeder Gegner belässt es bei einem knappen Vorsprung, sondern baut die Führung kontinuierlich aus.

SG Bünde-Dünne
Zwei Dinge stehen nach der 25:28-Pleite der Bünder in Vreden fest: Der Vorstand stärkte Trainer Raoul Wittemeier in einem Gespräch nach der Partie den Rücken. Zudem hat der Coach für diese Woche das normale Training abgesetzt. »Wir werden etwas anderes machen, um die Köpfe frei zu bekommen«, sagte Wittemeier. Als Alternative geht es am Donnerstag in einen Boxstall in Minden. »Wir müssen in der momentanen Situation alles mögliche probieren«, sagte der Übungsleiter nach dem siebten sieglosen Spiel in Folge. Das dringend benötigte Erfolgserlebnis verpassten die völlig verunsicherten und ängstlichen Bünder mit einer ganz schwachen Leistung. »In Vreden muss man eigentlich gewinnen. Denn wir haben gegen eine ganz schlechte Mannschaft gespielt«, sagte Wittemeier.

Das war gut: Die erste Hälfte stimmte Wittemeier noch halbwegs zufrieden. Denn da konnten die Bünder das Ergebnis noch offen gestalten. Zudem sprach der Coach seinen Schützlingen den Willen nicht ab.

Das muss besser werden: Wenn es von den Ergebnissen her schon nicht passt, muss wenigsten die Konzentration stimmen und versucht werden, die Fehlerquote zu gering wie möglich zu halten. Doch auch das ging in Vreden daneben. »Wir haben Fehler gemacht wie sie sonst nur in der C- oder B-Jugend vorkommen«, sagte Wittemeier. »Wir spielen die Bälle direkt zum Gegner und die einfachsten Sachen funktionieren nicht«, fügte er hinzu.

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