Trotzig nach unglücklicher Niederlage

Handball-Landesliga: Nach dem 21:22 gegen Hüllhorst steht die HSG Spradow mit leeren
Händen da. Der Trainer lamentiert aber nicht und baut sein Team verbal wieder auf.

Bünde (ag). Nach einer solchen Niederlage kann man verzweifeln, in den Handball beißen und überlegen, den Spielbetrieb mit sofortiger Wirkung einzustellen. Nichts davon beabsichtigt Michael Boy bei der HSG Spradow. Und gibt sich beim Tabellenvorletzten der Handball-Landesliga nach dem 21:22 (11:9) gegen die HSG Hüllhorst trotzig.

„Das Spiel hat viel Positives geliefert. Wir hatten sehr gute Phasen und eine richtig gute Abwehr inklusive Tobias Müterthies, der drei Siebenmeter pariert hat. Und wie sich die Jungs in der zweiten Halbzeit nach dem Rückstand Tor um Tor herangekämpft haben, immer an ihre Chance geglaubt haben, war ebenfalls imponierend. Deshalb gibt es überhaupt keinen Grund, jetzt die Köpfe hängen zu lassen“, betont der Coach.

Zwölf Spiele bleiben ihm und seinem Team noch, um das Ruder im Abstiegsstrudel herumzureißen. Dass dies nicht unmöglich ist, deuteten die Spradower am Samstag in der Siegfried-Moning-Sporthalle gegen die auf Platz vier gekletterten Hüllhorster in der ersten Halbzeit an. Da antworteten sie auf den 0:2- und 1:3-Fehlstart unbeeindruckt und hatten beim 5:4 (14.) von Jan Rodenberg erstmals selbst die Nase vorn. Und die Gastgeber machten, gestützt auf ihre zupackende Abwehr, weiter, führten mit 9:7 (Paul Hellmann, 21.) und nahmen den Zwei-Tore-Vorsprung mit in die Pause. Bis zum 15:12 (Hellmann, 38.) sah es vielversprechend aus – dann kam der Einbruch.

13 Minuten gelang den Hausherren kein Treffer mehr, Hüllhorst zog mit einem 7:0-Lauf zum 15:19 (50.) vorbei. „Danach hätte es eine Klatsche geben können, die Jungs haben sich aber zurückgekämpft und gezeigt, was für ein Charakter in der Truppe steckt“, so Boy. Nach Toren von Jonathan Niermann (2) und Artur Illi war Spradow beim 18:19 (53.) wieder dran, auch nach dem 18:22 verkürzten Illi (20:22) und Neuzugang Dmitrj Penner (21:22). „Wir hatten in zwei Angriffen die Chance zum Ausgleich. Am Ende hätten wir einen Punkt verdient gehabt“, urteilt Boy nach dem Wechselbad der Gefühle. In dem werde man sich nicht herunterziehen lassen, am Sonntag geht es zum TSV Ladbergen.

HSG Spradow: Müterthies, Segadlo; Rodenberg (2), Niermann (6/1), Illi (3), Schneider (2), Bode (2/2), Penner (1), Steinböhmer, Broszeit, Drosdow, Hellmann (3), Borcherding (2), Iffland.

Entschlossen: Linkshänder Paul Hellmann hat abgezogen. Doch seine drei Tore reichen den Spradowern nicht zum Punktgewinn gegen Hüllhorst. Foto: Joel Beinke

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