Titelrennen wird zum Sechskampf
HSG Spradow
Vor der Partie bei Eintracht Oberlübbe hatten die Experten im Umfeld der HSG schon befürchtet, die Mannschaft von Trainer Malte Mischok werde durchgereicht. »Das ist alles Unsinn. Unterm Strich ist ja auch noch nicht viel passiert. Wir sind immer noch in Schlagdistanz. So lange wir unsere Hausaufgaben machen, kann der CVJM ruhig mit zwei Punkten vor uns bleiben. Das ist eine Momentaufnahme. Entscheidend ist, was nach dem letzten Spieltag ist«, sagte Mischok nach dem 27:15-Erfolg, ohne das Ergebnis aus Rödinghausen zu kennen. Denn nach der Pleite des CVJM liegen die Spradower nun erneut mit dem Spitzenreiter gleichauf. Am kommenden Wochenende könnte es für die HSG sogar noch besser kommen. »Rödinghausen muss erst einmal bei Eintracht Gadderbaum gewinnen«, sagte Mischok, der zudem von seinem Team einen Pflichtsieg erwartet: »Nichts gegen Wehe, aber den Tabellenletzten müssen wir einfach schlagen. Außerdem haben wir noch etwas für das 28:28 aus dem Hinspiel gutzumachen«, fordert Mischok, der sich sicherlich schon auf die Unparteiischen Hülsmann/Lefelmann freut. Die Vorzeichen für einen Erfolg sieht er nach der Leistung am vergangenen Samstag – vor allem in der Abwehr – als gegeben. »Bei zwölf Toren Unterschied kann man nur zufrieden sein. Wir haben uns ordentlich zurückgemeldet und unsere Chancen gut genutzt«, resümierte der Trainer. »Man muss einfach in der Lage sein, mehr als 20 Treffer zu erzielen. Und das sind wir definitiv«, spielte Mischok noch einmal auf die schwache Vorstellung beim 18:22 in Hille an.
BZ-Prognose: Die Spradower sind wieder dick im Geschäft. Doch wie schnell man die gute Position wieder verspielen kann, weiß die HSG gut. Sollte das Team aus den Nachlässigkeiten gegen Hille die Lehren gezogen haben, bleibt es bis zum Ende im spannenden Titelkampf.
CVJM Rödinghausen
Matthias Foede hätte sich auf der Tribüne der Gesamtschulhalle entspannt zurücklehnen können. Dem Trainer des Tabellenvierten Eintracht Gadderbaum braucht vor dem Duell mit dem Spitzenreiter keine Angst zu haben. Rödinghausen ist schlagbar. Das steht spätestens seit dem 27:30 gegen Großenmarpe fest. Bei jedem der zahlreichen Wechsel von CVJM-Coach »Max« Rittersberger machte sich Foede ein paar Notizen. Gadderbaum ist vorbereitet auf den CVJM. Gerade aus dem Rückraum strahlte Rödinghausen zu wenig Gefahr aus. Martin Glüer bekam gegen die gute Bewachung der Großenmarper 6:0-Abwehr keine Stiche. Er traf nur zweimal. Auch alle anderen Spieler waren aus Sicht sämtlicher CVJM-Verantwortlicher nicht an ihre Schmerzgrenze gegangen. Besonders die Brüder Jens und Tobias Hellmann sorgten nach der Pause dafür, dass die Niederlage nicht deutlicher ausfiel.
BZ-Prognose: Der Weg in die Verbandsliga ist steinig. Um die Tabellenführung zu verteidigen, muss am Samstag in Gadderbaum der dritte Auswärtssieg her.
SG Bünde-Dünne
Wer kann der SG Bünde-Dünne in der Bezirksliga das Wasser reichen? Nach dem achten Sieg in Folge liegt das Team von Peter Schläger vier Punkte vor der HSG Rietberg-Mastholte an der Spitze. Die Dominanz nutzt der Coach derzeit, um auch die A-Jugendlichen intensiv Erfahrungen sammeln zu lassen. Beim 36:23 gegen die Ibbenbürener SpVg. II waren Nico Mailänder und Dennis Möllering dabei und fügten sich nahtlos in das Spiel ein. »Ich hätte die A-Jugendlichen auch spielen lassen, wenn der Spielstand enger gewesen wäre. Sie haben sich ihre Einsätze verdient, da sie uns immer helfen, wenn es sein muss«, sagte Schläger. Das galt gegen Ibbenbüren II ohnehin für den gesamten Kader. »In der zweiten Halbzeit war es ein Spiel für alle. Und das ist auch in Ordnung«, fügte der Übungsleiter hinzu. Nur Stefan Proksa nutzte die Partie, um sich für das Duell beim Dritten Spvg. Versmold am kommenden Sonntag zu schonen. »Ich glaube, ich habe mir beim Aufwärmen die Schulter gezerrt«, sagte er.
BZ-Prognose: Viel zu gut für die Bezirksliga, zu schlecht für die Landesliga. Für die SGBD müsste noch eine Liga geschaffen werden, die sich zwischen diesen Spielklassen befindet. Vielleicht hatte der Abstieg in die Bezirksliga aber auch etwas Positives. Denn hier können sich die jungen Spieler und Akteure aus dem Nachwuchs mit Hilfe der erfahrenen Sven Pohlmann oder Raoul Wittemeier weiterentwickeln und diese Erfahrung in der neuen Saison in der Landesliga nutzen.