Spradow ringt das Schlusslicht nieder
Handball-Verbandsliga: 28:24-Erfolg gegen Hüllhorst nach langem Rückstand
Von Klaus Münstermann
B ü n d e (WB). Selten trifft es so dermaßen zu, wie beim 28:24-Sieg der HSG Spradow gegen Schlusslicht HSG Hüllhorst, dass ein Ergebnis deutlicher ist, als es der Spielverlauf war. Mehr als 40 Minuten lief Spradow der Musik hinterher. Die Gäste verwandelten einen 1:2-Rückstand mit schnellen Tempogegenstoßstoren zu einer 6:2-Führung in der 12. Minute. Anlass genug für Spradows Trainer Markus Hochhaus, die erste Auszeit zu nehmen. Er beschwor seine Schützlinge ruhig zu bleiben und im Angriff nicht überhastet abzuschließen.
Und erinnerte daran, dass Hüllhorst auch in Nettelstedt ähnlich klar geführt hatte und später doch als Verlierer die Halle verließ. »Es war klar, dass sie nicht 60 Minuten in so einem Tempo spielen können«, so Hochhaus. Dass Spradow zur pause nur noch mit einem Treffer hinten lag, daran hatte vor allem Dennis Borcherding seinen Anteil. Der Linksaußen erzielte sechs seiner acht Tore in der ersten Halbzeit.
»Wir haben in der Abwehr gut gearbeitet, aber ihn einfach nicht in den Griff bekommen«, sagte Hüllhorsts Coach Lars Halstenberg. Die Entscheidung schien zwischen der 43. und 50. Minute gefallen zu sein. Hüllhorst gelang kein Treffer, weil sich Spradows Schlussmann Sören Halstenberg insgesamt steigerte und dabei einen Siebenmeter von Julian Hodde parierte. Ein weiterer von Jonas Bartsch prallte an die Querlatte. Bei den Gastgebern übernahm nun Daniel Danowsky die Rolle von Borcherding, der mit seinem dritten Strafwurf in Hälfte eins gescheitert war. Danowsky verwandelte jeweils vom Punkt zunächst zum Ausgleich und dann zur 22:21-Führung. Paul Hellmann erhöhte auf 23:21 mit seinem ersten Treffer von Rechtsaußen.
Eine Zeitstrafe gegen Simon Stöhr brachte Hüllhorst zurück in die Partie. »Da haben sie die dritte Luft bekommen«, sagte Hochhaus. Weil Julian Hülskötter nur den Pfosten traf, Danowskys Dreher von links am Gehäuse vorbei ging, stand es 24:24. Hüllhorst nahm anschließend Danowsky mit Manndeckung aus der Partie. Doch Borcherding und Frederik Iffland trafen zum 26:24. Als Sören Halstenberg den Wurf von Rechtsaußen Jonas Bartsch zunächst nicht vollständig abwehren konnte, aber auf allen Vieren den Ball rechtzeitig vor der Torlinie stoppte, stand Spradows Heimsieg fest. Paul Hellmann erhöhte mit zwei weiteren Toren zum 28:24-Endstand.
»Mein Bruder hat uns das Leben mit den gehaltenen Siebenmetern nicht leichter gemacht«, sagte Gästetrainer Lars Halstenberg, der im Anschluss zu seinem 30. Geburtstags in Hüllhorst noch fegen musste.
HSG Spradow – HSG Hüllhorst 28:24 (13:14)
HSG Spradow: Halstenberg, Schnatmeyer (n.e.) – Danowsky 7/3, Hülskötter 2, Frederking 2, Niermann, Langer, Stöhr, Vogt 3, Drosdow, Hellmann 3, Borcherding 8/2, Iffland 3
HSG Hüllhorst: Schnute, Laroche – Meyer 2, Kleffmann, Bartsch 2, Röthemeier 1, Tiemann 9, Blomenkamp 2, Kreft 6/1, Grabein, Hodde 2
Siebenmeter: 6/5 (Laroche hält gegen Borcherding) – 5/1 (Halstenberg hält 2x gegen Kreft und gegen Hodde, Bartsch wirft an die Latte)
Zeitstrafen: 2 – 2
Torfolge: 0:1, 2:1, 2:6, 3:6, 3:7, 4:7, 4:8, 5:8, 5:9, 7:9, 7:10, 8:10, 9:10, 9:12,10:12, 11:12, 11:13, 12:13, 12:14, 13:14 – 14:14, 15:14, 15:15, 15:17, 16:17, 16:18, 18:18, 18:19, 19:19, 19:21, 23:21, 23:22, 24:22, 24:24, 28:24.
So geht’s weiter: bei TuRa Bergkamen am Sa., 3. Februar, 19.15 Uhr