Spradow behält den Überblick
Handball-Verbandsliga: Die HSG muss wieder einmal bis zur letzten Minute kämpfen, dann erst steht mit dem 28:24 nach einem 24:24 der Sieg über die HSG Hüllhorst fest
Bünde. Lange stand das Verbandsliga-Handballduell zwischen der HSG Spradow und der HSG Hüllhorst auf Messers Schneide, ehe es den Hausherren vor einer ordentlichen Zuschauer-Kulisse in der Siegfried-Moning-Sporthalle gelang, sich von 24:24 (55. Minute) auf 26:24 (60.) siegbringend abzusetzten. Dennis Borcherding (von links) und Frederik Iffland (vom Kreis) gelangen die entscheidenden Treffer für die HSG Spradow. Resignierte Gäste überließen dann Paul Hellmann die letzten Bälle, die dieser noch zum 28:24-Endstand nutzte.
Diese dramatische Schlussphase glich der vor einer Woche gegen Spvg. Steinhagen. Wieder lief Spradow diversen Rückständen nach (2:6, 4:7, 9:12, 13:14 zur Halbzeit, 16:18 und 19:21), um nach dem 2:1 durch Dennis Borcherding in der fünften Minute, erst in der 49. Minute mit 22:21 eine zweite Führung zu erspielen. Danach wogte das Spiel über 23:21 und 24:24 wiederum hin und her, bis die erlösenden Treffer zur 26:24-Führung gelangen.
„Wir haben erneut gezeigt, dass wir nach Rückständen nicht die Ruhe verlieren und wieder zurückkommen.“ Für Spradows Trainer Markus Hochhaus ein Indiz, dass die Mannschaft intakt ist. Gleiches hatte Spradow in der Vorwoche beim 25:24 gegen Spvg. Steinhagen gezeigt. Und wieder fiel der Sieg hauchdünn aus, war wiederum erst in der Schlussminute zugunsten der Gastgeber entschieden.
Mit diesem siebten Saisonerfolg festigt das Team von Trainer Hochhaus seinen Platz im breiten Mittelfeld, das von Platz zwei bis elf reicht. „Wir haben wieder gesehen, dass in diesem Jahr Jeder gegen Jeden verlieren beziehungsweise gewinnen kann“, sagte Hochhaus zur gelungenen Revanche für die Hinspielniederlage von Hüllhorst und hinsichtlich des überbreiten Mittelfeldes. Dieser Erfolg ist für Hochhaus umso schöner, als der Spradower Trainer am Samstagmorgen noch nicht wusste, ob er eine schlagkräftige Sieben zusammen bekommt, weil beispielsweise Dennis Borcherding, Julian Hülskötter und Daniel Danowsky angeschlagen dem Wochentraining fern bleiben mussten. So wurde zwei Stunden vor Spielbeginn ein Abschlusstraining in der Spradower Sporthalle anberaumt. Hochhaus: „Da konnte ich wenigstens die Abwehr auf den Gegner einstellen.“
Gästetrainer Lars Halstenberg war an seinem 30. Geburtstag alles andere als zufrieden, zumindest was die Schlussphase betraf. „Bei uns war es wie immer zuletzt. Wir spielen lange gut und erfolgreich, um dann zum Ende hin das Spiel aus der Hand zu geben und knapp zu unterliegen, in Nettelstedt und jetzt gegen Spradow.“ Dem Coach der HSG Hüllhorst war dabei nicht entgangen, dass seine Werfer dreimal gegen seinen im Spradower Tor stehenden Bruder Sören von der Siebenmeter-Marke patzten und auch sonst diverse Chancen ausließen. „Dann haben wir gegen Danowski und Borcherding nicht wie gewünscht verteidigen können“, sagte Junggeselle Lars Halstenberg nach der Niederlage im Spiel zweier lange gleich starker Teams und vor dem abendlichen „Fegen“ vorm Hüllhorster Rathaus.
Spradow – Hüllhorst 28:24 (13:14)
HSG Spradow: Halstenberg, Schnatmeyer; Frederking (2), Danowsky (7/3), Borcherding (8/2), Vogt (3), Iffland (3), Hellmann (3), Hülskötter (2), Stöhr, M. Langer, Niermann, Drosdow.
HSG Hüllhorst: Schnute, Laroche (ab 44. Minute); Meyer (2), Kleffmann, Tiemann (9), Bartsch (2), Röthemeyer (1), Blomenkamp (2), Kreft (6/1), Hodde (2).
Schiedsrichter: Detlef Hein / André Schneider (Versmold).
Zeitstrafen: 2 gegen Spradow (M. Langer, Stöhr), 2 gegen Hüllhorst (Meyer, Röthemeyer).
Siebenmeter: 6/5 (Borcherding scheitert an Schnute : 5/1 (Bartsch trifft die Latte, Kreft zweimal und Hodde scheitern an Halstenberg).
Torfolge: 0:1, 2:1, 2:6 (12.), 3:6, 3:7, 4:7, 4:8, 5:9, 7:9 (19.), 7:10, 9:10, 9:12, 11:12, 11:13, 12:13, 12:14, 13:14 – 14:14 (31.), 14:15, 15:15, 15:17, 16:17, 16:18, 18:18 (41.), 18:19, 19:19, 19:21 (44.), 23:21 (50.), 23:22, 24:22, 24:24 (55.), 28:24.