Spradow macht’s spannend

Es war eine gewisse Verunsicherung, die Trainer Malte Mischok im Spiel seiner Mannschaft eine Woche nach der 21:27-Pleite im Spitzenspiel gegen die HSG Porta beobachtet hatte. »Wir haben nicht mutig genug nach vorne gespielt«, kritisierte der Trainer und bemängelte, dass Spradow »deutlichste Chancen« liegen lassen hatte.
 
Richtig gut spielte Spradow nur in der Phase nach der Pause. Nach wechselnden Führungen in Halbzeit eins und dem 14:12-Zwischenstand markierte Till Orgel zunächst das 15:12, ehe die mit einigen jungen Spielern verstärkte Drittvertretung der »Nordies« noch einmal auf 14:15 verkürzte. Die HSG zog nun auf 21:15 davon. Sebastian Theise (2), Frederik Iffland (2) und Dimitri Rausch sorgten dafür, dass sich die HSG in trügerischer Sicherheit wähnte. Ab der 41. Minute stockte das Spradower Spiel dann allerdings gewaltig. Mit drei Toren in Folge machte LIT III aus dem 15:21 bis zur 45. Minute ein 18:21. Mit dem dritten Siebenmeter in Folge verkürzten die Gastgeber dann sogar auf 19:21.
 
Das Spiel wurde hitziger. Seinen Teil dazu trug auch der Hallensprecher bei, wegen dessen unqualifizierter Durchsagen die Schiedsrichter die Partie sogar unterbrachen: Der Mann am Mikro wurde ermahnt. Außerdem peitschte der kleine, aber lautstarke Fanblock die Gastgeber nun nach vorne.
 
Erst Theise vom Siebenmeterpunkt durchbrach Spradows Durststrecke und traf zum 22:19 (47.). Sicherheit brachte aber auch dieses Tor nicht. In der 49. Minute war der HSG-Vorsprung beim Stand von 22:21 endgültig aufgebraucht – auch weil Spradow dumme Fehler gemacht hatte.
 
Manuel Taubenheim erhöhte wieder auf 23:21, in Überzahl traf LIT vom Punkt zum 22:23. Theises 24:22 konterte Nordhemmern II erneut mit einem Siebenmeter zum 23:24. Theise stellte das Ergebnis auf 25:23, ehe Rausch eine Zeitstrafe kassierte und die abstiegsbedrohten Gastgeber in Überzahl zweieinhalb Minuten vor dem Ende zum 25:25 ausglichen. Zurück auf dem Feld warf Rausch das 26:25. Doch bei noch 110 Sekunden auf der Uhr schaffte LIT III erneut den Ausgleich. Spradow brauchte nun ein Tor – und warf ein Tor. Christian Brockschmidt spielte klug auf Kreisläufer Theise, der 77 Sekunden vor dem Ende das 27:26 markierte. Hinten eroberte die HSG nun den Ball. Mischok nahm eine Auszeit und stellte sein Team gut auf die letzten Sekunden ein. Spradow spielte den Angriff gut aus, Manuel Taubenheim bewies Mut und traf zwölf Sekunden vor Schluss zum 28:26.
 
Auch wenn’s am Ende eng war, musste Malte Mischok nicht zu sehr zittern: »Man hatte das Gefühl, dass wir immer einen Tick mehr geben konnten als LIT.«

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