Spradow ist angekommen
CVJM Rödinghausen
So heftig hat es den CVJM schon lange nicht mehr erwischt. Sieht man vom 22:31 am ersten Spieltag beim TuS Möllbergen einmal ab, hat Rödinghausen in den vergangenen zweieinhalb Jahren höchstens mit sieben Toren Unterschied verloren. Ausgerechnet bei Kellerkind TV Emsdetten II erlebte die Wiehen-Sieben am Sonntagabend ein Debakel. Nachdem man zur Halbzeit sogar noch halbwegs im Rennen gewesen war, verlor man Durchgang zwei mit zehn Toren.
Die knappe Niederlage gegen die SF Loxten in der Vorwoche hat sich an diesem Spieltag relativiert. Loxten schoss mit Oberliga-Absteiger TSV Hahlen einen Titelaspiranten mit einem unglaublichen 40:23 aus der Halle. »So schlecht waren wir dann nicht«, stellte Rittersberger angesichts eines 30:31 fest. Die nächsten Aufgaben werden allerdings nicht einfacher. Der TuS Brockhagen hat zwar erst ein mickriges Pünktchen auf dem Konto, stellte den Titelfavoriten TuS Möllbergen beim 21:26 am Wochenende allerdings vor einige Probleme. »Das war ein klarer Schritt in die richtige Richtung«, sagte TuS-Trainer Lars Wunderlich, der sich nun schon auf das Duell gegen Rödinghausen freut. Der CVJM sollte tunlichst vermeiden, einen weiteren Rivalen im Kampf um den Klassenverbleib aufzubauen. Denn danach warten weitere Titelfavoriten.
Das war gut: Positive Aspekte nach einer 21:34-Niederlage bei einem Kellerkind zu finden, fällt schwer. Allerdings: Rückraumspieler Martin Glüer scheint wieder besser in der Spur zu sein und erzielte immerhin acht Tore. Rittersberger attestierte ihm als einzigem seiner Spieler Verbandsligaformat.
Das muss besser werden: Die Niederlage in Emsdetten dürfte in erster Linie eine Einstellungssache gewesen sein. Rödinghausen hat bewiesen, dass man in dieser Liga jeden Gegner schlagen kann. Gegenüber dem Spiel am Sonntag sind Steigerungen in allen Bereichen dringend nötig.
HSG Spradow
Die HSG hat sich gefangen. »Wir sind in der Saison angekommen«, sagte Trainer Malte Mischok nach dem in der zweiten Halbzeit ungefährdeten 29:25-Sieg bei LIT Nordhemmern/Mindenerwald III, das Ergebnis wollte der Coach allerdings auch keineswegs überbewertet wissen. »Wir nehmen das jetzt einfach so mit.« Denn in der ersten Halbzeit hatte Spradow gegen den Aufsteiger einige unübersehbare Schwächen gezeigt. Mit einem Sieg im Verfolgerduell gegen den TuS Brake will Spradow nun dafür sorgen, dass der Kontakt zum unangefochtenen Spitzenreiter HSG Detmold/Hiddesen nicht abreißt.
Das war gut: Spradow rückte in der ersten Halbzeit von der gewohnten 3:2:1-Deckung ab und zeigte, dass man auch die defensivere 6:0-Variante beherrscht. Im Angriff traf Alexander Volsdorf aus dem Rückraum ordentlich, während Jan Frederik Koebke und Dimitri Rausch gerade in der Schlussphase gegen eine offene Deckung ihre Stärken im Spiel eins gegen eins ausspielten.
Das muss besser werden: In der ersten Halbzeit fand Spradow gegen einen wahrlich nicht überragenden Gegner keine Mittel in der Abwehr und schloss vorne oft unvorbereitet ab. Gegen Topteams darf man sich das nicht erlauben.
SG Bünde-Dünne
Jetzt steht es fest, wohin die Reise der SGBD in dieser Saison führt. Denn Trainer Raoul Wittemeier hatte die Partie bei der Ibbenbürener SpVg 08 als richtungsweisend eingeordnet. »Der Gewinner wird oben dran bleiben, der Verlierer muss sich in Richtung Mittelfeld orientieren«, sagte Wittemeier. Seine Sieben verlor ohne den erkrankten Coach mit 33:37 und rutsche auf Rang fünf ab. »Wir waren aber trotzdem nah am Sieg, haben eine sehr gute zweite Halbzeit gespielt und sind viel Tempo gegangen«, sagte Spieler Tobias Paffrath, der Wittemeier vertreten hatte. Geht es also nach der Leistung, könnten die Bünder doch nicht im Mittelfeld der Landesliga verschwinden.
Das war gut: Die SGBD hat sich trotz eines deutlichen 14:20-Pausenrückstandes nicht aufgegeben. Stattdessen machten sich die Bünder in der Kabine noch einmal richtig heiß und hatten Ibbenbüren am Rande der Niederlage. Die Einstellung und Moral ist somit intakt.
Das muss besser werden: Wie schon in einigen Partien zuvor, musste die SG Bünde-Dünne ihrer Unerfahrenheit Tribut zollen. Die 29:28- und 30:29-Führungen wurden wieder verspielt, am Ende standen die Gäste ohne Punkte da. »Wir sind eben eine junge Mannschaft, die sich noch entwickeln muss. Aber wir sind auf dem richtigen Weg und im Soll – wenn nicht sogar ein Stück drüber«, sagte Kreisläufer Paffrath. »Wir dürfen uns darauf aber auf gar keinen Fall ausruhen.«