Souveräner Sieg trotz eines Holper-Starts

Petershagen (BZ). Ein Sieg mit Anlaufschwierigkeiten: Die HSG Spradow hat ihr Auswärtsspiel in der Handball-Landesliga beim abstiegsgefährdeten TuS Lahde/Quetzen mit 33:23 (16:14) gewonnen. Der Erfolg war in der zweiten Halbzeit nicht mehr in Gefahr, obwohl die HSG in Durchgang eins einen 5:11-Rückstand umbiegen musste.

Schon nach elf Minuten legte Trainer Malte Mischok die grüne Karte – Auszeit für Spradow. Die HSG hatte in Lahde einen holprigen Start aufs Parkett gelegt und lag zu diesem Zeitpunkt mit 3:7 zurück. Sebastian Theise war gleich zweimal vom Siebenmeterpunkt an Christoph Schäkel gescheitert. Mischok hatte es hinten zunächst mit einer Sonderbewachung für Lahdes Rückraumass Heiko Breuer versucht. Breuer war in der vergangenen Woche zweitbester Torschütze des TuS beim Heimsieg gegen die SG Bünde-Dünne gewesen. 13-Tore-Mann Jonas Schäkel fehlte Lahde/Quetzen dagegen. Er arbeitet für einige Zeit in den Alpen als Skilehrer.

Breuer kam im gesamten Spiel zwar nur selten zum Abschluss, doch die Spradower Abwehr offenbarte trotz der Sonderbewachung von Manuel Taubenheim oder Mirco Potthoff gegen Breuer einige Schwächen. »Wir haben uns im Fünferverbund schwer getan«, sagte Mischok, der zu einigen Umstellungen gezwungen war. Insbesondere Jan Beissner machte Spradow schwer zu schaffen. Der Rechtsaußen erzielte in der Anfangsphase die Hälfte aller Lahder Tore. Nach der Spradower Auszeit vergrößerte Lahde/Quetzen seinen Vorsprung sogar noch. Über 7:4 und 9:4 ging es zum 11:5.

Mischok wechselte nun durch und löste die Manndeckung auf. Für Christian Brockschmidt spielte Daniel Overlack auf der Mitte, im Tor stand ab der 12. Minute Daniel Habbe für Björn Rollwitz. Habbe zog den Lahder Außen nun mit starken Paraden den Zahn. Im rechten Rückraum sorgte Jan Frederik Koebke mit gelungenen Aktionen für einfache Tore. Nach dem 11:5 hielt er Spradow mit vier Toren am Stück im Rennen – 13:9. Nach Beissners 14:9 verkürzten Overlack, Dimitri Rausch, der für Theise am Kreis spielende Frederik Iffland und erneut Rausch auf 14:13.

Ausgerechnet der starke Koebke handelte sich in der 28. Minute eine rote Karte ein. Der wegen einer kurzfristigen Erkrankung seines Partners alleine pfeifende Schiedsrichter zeigte »Schwiddi« für eine angebliche Tätlichkeit im Angriff die rote Karte. »Ich habe nichts gemacht«, beteuerte Koebke. Er musste dennoch von der Tribüne zuschauen, wie sein Team die Partie in den zwei Minuten vor der Pause auch ohne ihn drehte. Overlack glich vom Siebenmeterpunkt aus. Iffland und erneut Overlack mit einem Tempogegenstoß warfen sogar eine 16:14-Pausenführung heraus.

Nach dem Seitenwechsel waren die Verhältnisse schnell klar. Spradow blieb bis zur 38. Minute ohne Gegentor und führte zu diesem Zeitpunkt bereits mit 19:14. Das Spiel war entschieden, bis zum Schlusspfiff verdoppelte Spradow seinen Vorsprung ohne größere Probleme. Malte Mischok war mit dem letzten Spiel des Jahres im Großen und Ganzen zufrieden: »Das Ergebnis täuscht darüber hinweg, dass wir uns schwer getan haben. Aber bei uns ist der Druck auch enorm hoch und die Konzentration stimmte zunächst nicht.« Doch Mischok konnte sich auf seinen breit ausgelegten Kader verlassen. Ein Beispiel: »Wenn Theise nicht seinen besten Tag hat, ist eben Iffland da. Nach der Pause waren wir klar besser.«

HSG Spradow:Rollwitz (1. – 12.), Habbe (ab 12.) – Brockschmidt (1), Rausch (5), J. F. Koebke (4), T. Koebke, Theise (2/1), Taubenheim (4), Overlack (5/1), M. Langer, D. Langer, Potthoff (2), Iffland (6), Orgel (4).

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