Schützenfest macht Spradow nur wenig Spaß

»So richtig Spaß macht es dann ja nämlich doch nicht, wenn man so überlegen ist«, stellte HSG-Trainer Pascal Vette hinterher fest. Zu deutlich war die Dominanz seiner Sieben in der Siegfried-Moning-Sporthalle gewesen. Daran, dass die Hausherren die Halle als Sieger verlassen würden, bestand von Anfang an kaum Zweifel. Die enorm ersatzgeschwächten Gäste präsentierten sich einfach zu harmlos. Dennoch hatte Pascal Vette Respekt vor dem Gegner. »Wenn man die erst einmal ins Spiel kommen lässt, dann verläuft so ein Spiel auch mal ganz anders.« Zudem sei seine Mannschaft ja bekannt dafür, dass sie »solche Gegner auch gerne aufbaut«. Nach dem 0:1-Rückstand legte Spradow gestern Abend allerdings los wie die Feuerwehr. Mit neun Toren am Stück zog die HSG auf 9:1 davon und schon war die Begegnung entschieden. »So stelle ich mir den Start ins Spiel vor«, kommentierte Vette. »Wir wollten von der ersten Minute an präsent sein und das ist uns auch sehr gut gelungen.« In der Deckung ließ Spradow nichts zu, zudem hatte Torhüter Ralf Kurz erneut einen guten Tag erwischt. Über 13:3 und 18:7 enteilte Spradow zum 21:9-Pausenstand.
Spätestens jetzt war die Begegnung entschieden. Der Spradower Torhunger war nach den ersten 30 Minuten aber noch lange nicht gestillt. Die HSG legte auch nach dem Seitenwechsel ein hohes Tempo an den Tag und erzielte sogar noch drei Treffer mehr als vor dem Seitenwechsel.
Das eine oder andere Haar in der Suppe fand Pascal Vette nach der Schlusssirene dann aber doch. »Schon vor der Pause sind wir zum Teil fahrlässig mit unseren Chancen umgegangen.« 21 Tore – so viele Treffer gelingen manchmal gar nicht in 60 Minuten. Aber es wäre eben noch ein bisschen mehr möglich gewesen. Vielleicht wäre das dann aber auch zu viel des Guten gewesen. Eine rote Karte gegen Nettelstedts Kreisläufer Thorsten Waldmann in der 16. Minute spielte den Hausherren natürlich zusätzlich in die Karten, die »Rothemden« hatten in der Folge kaum noch Wechselmöglichkeiten. Ganz anders bei der HSG: Pascal Vette hatte eine voll besetzte Bank. Und so durften sich auch alle Feldspieler in die Torschützenliste eintragen. Beim 40:24 gelang Daniel Overlack zum ersten Mal in dieser Saison ein 40. Treffer für die HSG. Fünf weitere Tore folgten noch ohne Gegentreffer. »Wir sind übers Tempo gekommen. Dass sich dann die eine oder andere Unkonzentriertheit einschleicht, ist bei so einem deutlichen Spiel natürlich ganz normal. Und auch der Biss in der Abwehr war nicht mehr ganz so groß«, sagte Pascal Vette. Die Auswärtsaufgabe beim TSV Hahlen II, ebenfalls Kellerkind, in der kommenden Woche dürfte jedenfalls eine Spur schwieriger werden.
HSG Spradow: Kurz, Oelgeschläger – Iffland (5), Kruse (7), Mischok (1), Schulz (4), Sturhan (2), Rausch (9), Heise (2), Overlack (6/2), M. Langer (6/1), D. Langer (1), Volsdorf (2).

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