Schläger paukt den Stundenplan
HSG Spradow
Dass der TV Hille eine kompromisslose und aggressive 6:0-Deckung auf die Platte stellt, hat sich in Landesliga-Kreisen mittlerweile herumgesprochen. Die Spradower wirkten bei ihrer 18:22-Niederlage am vergangenen Samstag überraschend harmlos. Zwar lieferte die Sieben von Trainer Malte Mischok in der Defensive selber eine gewohnt gute Leistung ab, im Angriff klappte aber gar nichts. »Hille hat uns den Zahn gezogen. Wir haben über 60 Minuten eine katastrophale Leistung abgeliefert«, grummelte der Trainer nach dem Ausrutscher am Hiller Moor.
BZ-Prognose: Wenn Alexander Volsdorf gegen eine 6:0-Abwehr nicht in der Anfangsphase gut trifft, hat Spradow kaum noch eine Chance auf den Sieg. Am Samstag stach der »Dosenöffner« nicht. Gegen eine kompakte Defensive hat Spradow keine Mittel. Über die Außen kam deutlich zu wenig. Auf dem Weg zum Aufstieg war das 18:22 ein großer Rückschlag.
CVJM Rödinghausen
Trainer Hartmut Rittersberger sieht seine Mannschaft auf einem sehr guten Weg. Das Wort Aufstieg hat der Meister der Tiefstapelei zwar öffentlich noch nicht in den Mund genommen, aber man merkt dem CVJM-Übungsleiter an, dass er durchaus mit der Spitzenposition liebäugelt. Nach dem Gewinn der Halbzeit-Meisterschaft steht fest, dass der Weg in die Verbandsliga nur über Rödinghausen führt. Trotz kleinerer Personalprobleme lieferte die Wiehen-Sieben am Sonntagabend gegen den TuS Lahde/Quetzen eine beachtliche Leistung ab, die mit einem 36:26 belohnt wurde. Besonders zwischen der 31. und 50. Minute spielte Rödinghausen wie aus einem Guss. In Halbzeit zwei gab es alleine 20 Tore. »Hätten sogar noch mehr sein können, wenn wir zum Schluss nicht leichtfertig ein paar Bälle her geschenkt hätten«, sagte »Max«.
BZ-Prognose: Spätestens nach der überraschenden Genesung von Torwart Jan-Hendrik Koch ist der CVJM Titelfavorit Nummer eins. Aber nicht alle Spiele werden so leicht wie das gegen Lahde. Sonntag geht’s gegen Großenmarpe
SG Bünde-Dünne
Personal-Durcheinander bei der SGBD. Sportlich läuft zwar alles bestens, doch Peter Schläger hat trotzdem seine Sorgen. Zur Verblüffung des Übungsleiters standen nämlich am Samstag Johann Steinmeier und Simon Beckmann vor dem Spiel gegen DJK Everswinkel II in der Halle. Schläger war bis kurz vor der Partie noch davon ausgegangen, dass beide aus Studiengründen nicht zur Verfügung stehen würden. Steinmeier hatte sich beim Trainer für mehrere Wochen abgemeldet, war nun aber doch da. »Ich muss nicht nur den Stundenplan meines Sohnes auswendig lernen, sondern auch die Vorlesungszeiten meiner Spieler«, scherzte Schläger nach dem deutlichen 33:18. »Wenn man immer so deutlich gewinnt, wird es schwer, die Spieler zu motivieren«, sagte der Coach. Zumal der Vorsprung auf Platz zwei angewachsen ist. Verfolger HSG Rietberg/Mastholte patzte am Wochenende zum zweiten Mal in diesem Jahr. Rietberg unterlag in eigener Halle Kellerkind VfL Mennighüffen II mit 20:24 und liegt nun vier Zähler hinter der SGBD. »Ich kann es selbst kaum glauben«, meinte VfL-Coach Markus Behning zum Paukenschlag in Rietberg. Die SGBD freut’s.
BZ-Prognose: Der Weg der Bünder führt zurück in die Landesliga. Das verhindern kann nur noch die Mannschaft selber. Das Team wirkt im Vergleich zum Abstiegsjahr aber deutlich gefestigter. Ein Selbstläufer wird die Rückrunde sicher nicht. »Mit Ibbenbüren II erwarten wir am Samstag im Markt-Gymnasium einen Gegner von einem anderen Kaliber«, sagte Schläger.