Nach der Pause ein Bollwerk

Handball-Verbandsliga: HSG Spradow besiegt Bergkamen 30:27 (17:21)

Von Lars Krückemeyer

Bünde(WB). Denkwürdig ist vielleicht etwas übertrieben. Aber dass eine Mannschaft nach 21 Gegentoren in der ersten Halbzeit nur noch sechs kassiert, hat Seltenheitswert. So geschehen beim 30:27 (17:21)-Sieg des Handball-Verbandsligisten HSG Spradow gegen TuRa Bergkamen.

Viel deutete zunächst nicht darauf hin, denn das Zusammenspiel zwischen Abwehr und Torwart funktionierte bei den Rückraumwürfen der Gäste überhaupt nicht. Meistens stand Sören Halstenberg in der falschen Ecke, so dass die TuRa ab dem 6:5 immer in Führung lag. Die Last im Angriffsspiel lag zudem zu sehr auf drei Spradower verteilt: Helge Frederking, Dennis Borcherding und der phasenweise in Manndeckung genommene Daniel Danowsky erzielten zusammen 22 Tore für die HSG Spradow.

Bis zum 9:10 verlief die erste Hälfte ausgeglichen, doch dann verlor die HSG eine Unterzahlsituation gleich mit 0:3-Toren. Zwei verworfene Siebenmeter taten ein übriges, dass Bergkamen auf vier Tore enteilte und diesen Vorsprung mit in die Halbzeit nahm.

Kurios begann die zweite Hälfte. Bergkamen erhielt einen Siebenmeter, doch Damian Nowaczyk leistete sich eine nicht zu erkennende grobe Unsportlichkeit und sah die Rote Karte. Es war der Auftakt zu einer Reihe von Undiszipliniertheiten bei den Gästen, die sich einige unnötige Zeitstrafen einhandelten.

Zudem gelang HSG-Trainer Markus Hochhaus mit einer Änderung in der Abwehr der entscheidende Schachzug. Daniel Langer bildete nun mit seinem Bruder Malte den Mittelblock und Halstenberg bekam nun den einen oder anderen Ball zu fassen. Aus einem 17:22 wurde ein 21:23 und nach dem 22:25 in der 47. Minute machten Borcherding (3), Danowsky, Frederking per Siebenmeter und Paul-Lennart Hellmann bis zur 54. Minute mit einem 5:0-Lauf eine 28:25-Führung. In dieser Phase kassierte Bergkamen nach der dritten Zeitstrafe gegen Leon Fülber die zweite Rote Karte.

Die Gäste hatten jetzt nur noch einen Feldspieler zum Wechseln auf der Bank. Dennoch gaben sie nicht auf und nahmen bei den Angriffen den Torwart heraus. Doch wirklich kritisch wurde es in der Schlussphase für die HSG Spradow nicht mehr. Hellmann erzielte zum 29:26 in der 58. Minute ein weiteres wichtiges Tor und auf der anderen Seite wehrten Halstenberg und Nico Stallmann zwei Bälle ab. Als TuRa Bergkamen auch noch einen Siebenmeter drüber warf, war das Spiel bereits entschieden.

Gelungene Heimpremiere für die HSG Spradow und Simon Stöhr: Nach deutlicher Abwehrsteigerung in der zweiten Halbzeit gelingt ein 30:27 gegen Bergkamen. Foto: Lars Krückemeyer (BZ)

HSG Spradow – HC TuRa Bergkamen 30:27 (17:21)

HSG Spradow: Halstenberg, Stallmann (ab 59.) – Danowsky 6/1, Fischer, Hohnsträter, Frederking 7/3, Niermann, M. Langer, D. Langer, Wunderlich, Stöhr 1, Vogt 3, Hellmann 4, Borcherding 9.

HC TuRa Bergkamen: Faber – Nowaczyk 6/3, Moog 3, Terbeck 9/1, Webers 3, Goslawski, Stock, Schumann 1, Faulstich, Domanski 2, Fülber 3.

Siebenmeter: 6/4 (Borcherding und Danowsky scheitert an Faber) – 6/4.

Zeitstrafen: 7 (2x M. Langer, D. Langer, 2x Stöhr, Halstenberg, Frederking). 6 (3x Fülber, 2x Schumann, Moog).

Rote Karten: Nowaczyk (31./Unsportlichkeit), Fülber (54./3. Zeitstrafe, beide Bergkamen).

Torfolge: 0:1, 2:1, 2:2, 3:2, 3:3, 4:3, 4:5, 5:5, 5:7, 6:7, 6:8, 7:8, 7:9, 8:9, 8:10, 9:10, 9:13, 10:13, 10.14, 11:14, 11:15, 13:15, 13:16, 14:18, 15:18, 15:19, 16:19, 16:20, 17:20, 17:21 – 17:22, 19:22, 19:23, 21:23, 21:24, 22:24, 22:25, 28:25, 28:26, 29:26, 29:27, 30:27.

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