Mischok stellt Charakterfrage

Bünde (BZ). Handball-Verbandsligist CVJM Rödinghausen kann die Saison ruhig ausklingen lassen – und sich mit neuem Trainer auf die neue Saison vorbereiten. Große Sorgen haben die Trainer der Landesligisten SG Bünde-Dünne und HSG Spradow.

HSG Spradow

Malte Mischok war mächtig bedient. Das 23:30 im Landesliga-Spitzenspiel gegen Eintracht Oberlübbe hat die HSG Platz eins gekostet. Und die Leistung bei der zweiten deftigen Niederlage innerhalb von acht Tagen macht nicht unbedingt Mut. »Wir haben in der ersten Halbzeit unterirdisch gedeckt und ohne Torwart und Aggressivität gespielt. Die 6:0-Deckung hat nicht funktioniert«, lamentierte Mischok, der besonders die Harmlosigkeit seiner Spieler nicht verstand: »Einige Oberlübber haben sich ständig eingeklinkt. Das würde ich mir über 60 Minuten nicht gefallen lassen. Vielleicht sind wir zu grün oder bleiben für immer zu lieb.« Deutliche Worte vom Trainer, die man in dieser Härte gegen sein Team nicht kennt. Aber vielleicht hilft es ja.

Nach dem klaren 10:18 zur Pause verlief die zweite Halbzeit ähnlich wie in Großenmarpe. »Wir kämpfen uns heran und leisten uns dann zwei Undiszipliniertheiten und werfen viel zu überhastet«, sagte Mischok. »Am Ende haben wir aufgegeben. Wenn wir das Spiel schon verlieren, dann mit drei Toren und nicht mit sieben. Man kann nicht ab der 55. Minute die Arbeit einstellen. Das ist dann auch eine Charaktersache. Jeder sollte sich hinterfragen, ob er auf dem Platz noch alles gegeben hat.«

Dabei hatte die Konkurrenz am Samstag noch für Spradow gespielt. Eintracht Gadderbaum besiegte Titelaspirant HSG Detmold/Hiddesen sensationell 34:18. »Ohne überheblich zu werden: Das Ergebnis war auch in dieser Höhe verdient. Das war das Beste vom Besten«, schwärmte EGB-Coach Matthias Foede. Gadderbaums Vorlage konnte Spradow nicht verwerten. Aber bei einem Punkt Rückstand auf Oberlübbe ist noch nichts verloren, auch wenn der neue Spitzenreiter eine meisterhafte Leistung ablieferte.

Das war gut: Spradow hat von der 35. bis zur 48. Minute gezeigt, was es kann. Bei der Aufholjagd spielte das Team stark, leistete sich aber zu viele Fehlversuche und war zu hektisch.

Das muss besser werden: Das Prunkstück ist kein Prunkstück mehr. Zwar ist die HSG immer noch zu grandiosen Abwehrleistungen in der Lage, die Beständigkeit hinten fehlt aber. Auch die Torhüter bügelten die Schwächen ihrer Vorderleute nicht wie gewohnt aus. Spradow fehlt in entscheidenden Situationen ein aggressiver Führungsspieler.

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