Lahder in einer anderen Liga
Bünde (BZ). Die HSG Spradow muss in der Handball-Bezirksliga vorerst kleinere Brötchen backen. Das Team von Trainer Pascal Vette unterlag gestern im Spitzenspiel dem Primus TuS Lahde/Quetzen 24:31 (12:12).
»Vielleicht sind wir noch nicht gut genug, um gegen so starke Mannschaften wie Lahde zu gewinnen«, bilanzierte Vette. Dabei kam seine Mannschaft über weite Strecken der Partie zumindest für einen Punktgewinn in Frage. Den verspielten die Hausherren jedoch zwischen der 42. und 57. Minute. In dieser Viertelstunde gelangen Spradow nur zwei magere Treffer – der Knackpunkt. »Darüber, dass wir uns in der Schlussphase nicht gegen die drohende Niederlage aufgebäumt haben, werden wir in dieser Woche noch reden«, kündigte Pascal Vette an. »Wir hätten einfach mehr kämpfen müssen.« Doch im Duell der Landesliga-Absteiger war Spradow in der Endphase einfach nicht aggressiv genug. Während sich die Hausherren Zeitstrafe um Zeitstrafe einhandelten, kam Lahde mit schnellen und einfachen Toren zum Erfolg.
Die HSG dagegen ließ im Angriff jegliche Durchschlagskraft vermissen. Torben Sturhan konnte aufgrund einer fiesen Grippe nur sporadisch eingesetzt werden und auch Gregor Zieba, der sich nach einem halben Jahr wieder in den Dienst der Mannschaft stellen konnte, wirkte gehemmt. Der Rückraum-Shooter ist nach seiner langwierigen Rückenverletzung eben noch nicht wieder der Alte.
»Alles hat gepasst«, sagte Spradows Handball-Abteilungsleiter Horst Mischok, der sich über eine große Kulisse freute. »Nur die Mannschaft trägt ihren Teil zum Erfolg nicht bei.« Dabei fing sich Spradow nach anfänglichen Schwierigkeiten und ging nach mehreren Rückständen (1:3, 3:5) beim 6:5 erstmals in Führung. Beim 10:7 hatte sich die Vette-Sieben sogar einen kleinen Vorsprung heraus gespielt. Der war zum Pausenpfiff jedoch schon wieder dahin. Denn die HSG hatte mit einem alten Problem zu kämpfen. »Unerklärlicher Weise sind wir mit der Führung im Rücken wieder hektisch geworden«, schimpfte Vette. Zu übereiltem Aktionismus bestand dabei keinerlei Grund. »Da hätten wir einfach ruhig weiter spielen müssen.« Stattdessen glich Lahde zum 12:12 aus. Bis zum 15:15 war das Spiel ausgeglichen, ehe die Gastgeber beim 16:15 ein letztes Mal in Führung gingen. Nun wendete sich das Blatt. Zwar konnte Keeper Stefan Kukuric beim 18:20 noch einen Siebenmeter entschärfen, doch das Unheil nahm seinen Lauf. Vorne war die HSG viel zu harmlos. »In der zweiten Halbzeit waren wir kollektiv nicht auf der Platte«, sagte Pascal Vette.
HSG Spradow: Kukuric, Oelgeschläger -Tacke, Kruse (2), Flechtner (3), Mischok (1), Sturhan (1), Schöne (4), Rullkötter (7/3), Heise (4), Lubanski, M. Langer (1), D. Langer (1), Zieba.