Klare Verhältnisse im Derby

Schon die ersten Minuten ließen erahnen, dass die Gastgeber in der Offensive einen ganz schwachen Tag erwischt hatten. Es dauerte bis zur achten Minute, ehe Tim Richter mit dem 1:3 erstmals für die SGBD treffen sollte. Bis dahin hatte Rollwitz bereits drei Bälle pariert, darunter einen Siebenmeter von Tom-Niklas Koch. Am Ende des Spiels hatten die Statistiker 22 gehaltene Bälle bei Rollwitz notiert, der auch die drei weiteren Strafwürfe der SGBD abwehren konnte.

Auf der anderen Seite hatten die Gastgeber die HSG mit einer doppelten Manndeckung gegen Dimitri Rausch und Till Orgel etwas überrascht. So kam auch der favorisierte Tabellenführer nicht immer zum erfolgreichen Abschluss. Allerdings zeigten die äußerst kleinlich pfeifenden Schiedsrichter Olaf und Thorsten Gedigk hier noch häufiger auf die Siebenmetermarke, und Theise bleib eiskalt. Im ersten Durchgang verwandelte er sechs von sieben Versuchen, nach der Pause kamen vier weitere Strafwurftreffer dazu. "Die Siebenmeter waren exemplarisch für das Spiel, auch in der Anzahl", befand Bünde-Dünnes Trainer Raoul Wittemeier nach der Begegnung. Nach 5:11-Rückstand kam sein Team in der Schlussphase der ersten Hälfte noch einmal auf. "Wir hätten mit einer höheren Führung in die Pause gehen müssen", meinte Spradows Trainer Malte Mischok angesichts der Tatsache, dass Tom-Niklas Koch die SGBD mit zwei Treffern in den letzten 60 Sekunden noch einmal auf 9:13 heranbrachte.

Als Tim Ahrend dann nach Wiederbeginn mit einem Gegenstoß gar das 10:13 erzielte und Bünde-Dünne per Siebenmeter sogar weiter hätte verkürzen können, keimte beim Anhang der Hausherren leichte Hoffnung auf. Doch Rollwitz mit der nächsten Parade und Orgel mit seinen ersten drei Treffern an diesem Tag gegen die nun auf 6:0 umgestellte gegnerische Deckung machten diese umgehend zunichte. Endgültig vorentschieden war das Spiel in der 41. Minute. Zunächst sah bei der SGBD Tim Ahrend die rote Karte, nachdem er einen Gegenstoß mit einem Foul an Manuel Taubenheim unterbunden hatte. Den fälligen Strafwurf verwandelte Theise zum 11:17 und ließ gleich darauf mit dem nächsten Siebenmeter das 11:18 folgen. Es dauerte bis zur 48. Minute, ehe Bünde-Dünne das dritte Tor in Halbzeit zwei gelang, Nico Mailänder überwand Rollwitz im Siebenmeter-Nachwurf. Bezeichnend war kurz vor Schluss noch eine zweiminütige doppelte Überzahlsituation der SGBD, in der dem Team aber ebenfalls kein Treffer gelang, während Spradow durch Jan-Frederik Koebke sogar zum 15:27 kam. "Das war die von mir erwartete gute Reaktion auf die Niederlage vor einer Woche gegen Brake", freute sich Spradows Vereinsvorsitzender Horst Droese nach dem kurz darauf folgenden Schlusspfiff.

Bünde-Dünne – Spradow 17:27 ( 9:13)

SG Bünde-Dünne: Bartz, Feist (ab 48. Minute); Richter (1), B. Ebert, Ahrend (1), Proksa, Weiler, Witt (2), Mailänder (1), Paffrath (2), Möllering (1), Koch (8), Beckmann (1).

HSG Spradow: Rollwitz; Orgel (4), M. Langer, D. Langer, J.-F. Koebke (2), T. Koebke, Taubenheim (3), Heise, Iffland (1), Theise (14/10), Potthoff, Overlack, Rausch (3).

Zuschauer: 350.

Schiedsrichter: Olaf Gerigk/Thorsten Gerigk (Münster).

Siebenmeter: 0/4 (Rollwitz hält gegen Koch, Möllering, Ebert und Mailänder): 10/11 (Theise mit Aufsetzer über das Tor).

Zeitstrafen: 4 gegen Bünde-Dünne (Möllering 3, Richter), 7 gegen Spradow (M. Langer 2, Orgel 2, D. Langer, J.-F.- Koebke, Rausch.

Rote Karten: Ahrend (41., Foulspiel), Möllering (45., dritte Zeitstrafe).

Torfolge: 0:3, 1:3 (8.), 1:5, 2:5, 2:6, 2:7 (14.), 3:7, 3:8, 4:8, 4:9, 5:9, 5:11 (24.) 6:11, 6:12, 7:12, (28.), 7:13, 9:13 (Hz.); 10:13, 10:15, 11:15 (36.), 11:22, 12:22 (48.), 12:23, 13:23, 13:24, 15:24, 15:27 (56.), 17:27.

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