HSG Spradow rennt hektisch und ohne Abwehr ins Verderben

Bünde (fin). Die HSG Spradow überwintert damit in der Handball-Verbandsliga auf einem Abstiegsplatz. Daran kann auch ein möglicher Erfolg am kommenden Samstag beim TuS 97 Bielefeld/Jöllenbeck II nichts ändern.

Wenn sich Spradow eines vorgenommen hatte, dann das Spiel um den wahrscheinlich ersten Nichtabstiegsplatz gegen den derzeitigen Inhaber TG Hörste egal wie zu gewinnen. Doch der Traum vom Befreiungsschlag platzte in den letzten zehn Spielminuten, als sich Hörste von 27:28 in der 49. Minute innerhalb von drei Minuten auf 27:31 absetzte und am Ende als verdienter 36:32-Sieger dastand. Statt mit fünf Pluspunkten die TG Hörste mit einem Zähler zu überflügeln und deren Platz einzunehmen, verbleibt die HSG Spradow mit 3:21 auf dem vorletzten Tabellenplatz, drei Punkte hinter der TGH und weiterhin einen Punkt vor dem TuS 97 II.

"Mit 32 Treffern muss man so ein Spiel gewinnen", sagte Spradows Interimstrainer Julian Brandt. "Doch wir hatten keine Abwehr und keine Torhüterleistung." Brandt wechselte seine Torhüter mehrmals aus. Steffen Giese begann, musste aber bereits beim ersten Hörster Siebenmeter Platz machen für Daniel Habbe, um dann bis zur 18. Minute weiter das Tor der HSG Spradow zu hüten. Dann kam Habbe ins Tor, dann wieder Giese und noch einmal Habbe für die letzten fünf Minuten. Zu fassen bekamen beide kaum einen Ball. Sie wurden aber, wie schon in der Vorwoche gegen Möllbergen, viel zu oft von ihrer Abwehr allein gelassen.

Da war es kein Wunder, dass die HSG Spradow über weite Strecken dem Aufsteiger TG Hörste hinterherlief. Gleich zu Anfang mit 0:2. Erst ein von Till Orgel herausgeholter Siebenmeter, von Daniel Danowsky sicher verwandelt, und der erste Torwurf von Frederik Iffland stellten den ersten Gleichstand her. Doch Hörste legte weiterhin vor, Spradow zog nach und führte dann Mitte der ersten Halbzeit mit 7:6, 8:7 und 9:8. Schließlich wurden mit 15:15, dem zwölften Gleichstand, die Seiten gewechselt. Obwohl Till Orgel jetzt kurz gedeckt wurde – später auch Daniel Danowsky – legte die HSG Spradow zu Beginn des zweiten Durchgangs ein 18:16 vor, bekam aber folgend das "gut aufeinander abgestimmte Kollektiv" (TGH-Trainer Hagen Hessenkämper) des Gastes nicht in den Griff. Bezeichnender Weise geriet Spradow in doppelter Überzahl spielend mit 20:21 in Rückstand. Die Vorentscheidung fiel, als Julian Peitzmeiers Distanzwurf zum 27:28 von Hörste mit einer schnellen Mitte und dem 27:29 beantwortete wurde, dann Till Orgel viel zu hektisch abschloss, ein Spradower Tempogegenstoß völlig misslang und Frederik Iffland sowie Dimitri Rausch an Geburtstagskind Marcel Krause (24 Jahre) im TGH-Tor scheiterten.

Trotz einer Doppeldeckung gegen den zehnfachen Torschützen Felix Kröger und Silvan Tarner, setzte sich die TG Hörste so auf 31:27 (54. Minute) ab und brachte das Spiel nach 35:29 mit 36:32 locker über die restliche Zeit.

Für Interimstrainer Julian Brandt standen an diesem Tag "zu viele neben sich". Gästetrainer Hessenkämper freute sich indessen, dass nach acht Niederlagen nacheinander ("Wir waren oft nah dran"), zwei wichtige Punkte "völlig verdient" gewonnen werden konnten.

Spradow – Hörste 32:36 (15:15)

HSG Spradow: Giese, Habbe (18. bis 44. und 55. bis 60. Minute); Iffland (6), Danowsky (11/2), Orgel (5), D. Rausch (5), Peitzmeier (5), P. Rausch, D. Langer, Overlack, Volsdorf, D. Langer, Hohnsträter, Heise.

TG Hörste: Krause, Gwinner (25. bis 49. Minute); Kröger (10), Weigel (4), Tarner (6/3), Kaiser (8), Weide (2), Wagemann (1), Wörmann (1), Wernecke, Steinlechner (4), Zöllner, Schuster, Dreger.

Siebenmeter: 4/2 (Danowsky scheitert an Krause und trifft die Latte): 4/3 (Tarner scheitert an Habbe).

Zeitstrafen: 8 gegen Spradow (D- Langer 2, Iffland 2, D. Rausch, Volsdorf, Peitzmeier, Orgel), 7 (Weigel 2, Kaiser, Wagemann, Wörmann, Kröger, Steinlechner).

Schiedsrichter: Ragulan Srijeevanghan/Carsten Umbescheid (Hellweg/Bergkamen).

Zuschauer: 100.

Torfolge: 0:2, 2:2, 4:4 (10.), 7:6 (14.), 9:8, 9:11, 13:12 (26.), 14:15, 15:15 (30.), 18:16 (34.), 22:25 (43.), 27:28 (49.), 27:31 (54.), 31:36 (59.), 32:36.

Nächstes Spiel: Samstag, 19. Dezember, 19.45 Uhr beim TuS 97 Bielefeld/Jöllenbeck II.

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