HSG I: Verstecken gilt nicht mehr

„Wir blicken nicht mehr zurück. All unsere Energie ist jetzt auf den Saisonstart gerichtet“, erklärt Vette, der sich jedoch schwer damit tut, ein konkretes Saisonziel zu formulieren: „Wir kennen die Mindener Bezirksliga-Staffel nicht. Darum weiß ich auch erst nach einigen Spielen in welche Richtung wir uns orientieren müssen.“

Fakt für den neuen Coach ist jedoch, dass sich sein Team nicht automatisch zum Favoritenkreis um den Landesliga-Aufstieg zählen darf. „Nach den Leistungen der vergangenen Saison muss die ganze Mannschaft mit Demut und Respekt an die Gegner in der Bezirksliga heran treten.“

Für Vette ist jedoch auch wichtig, dass sich alle Spieler gleichermaßen in den Spielaufbau einbringen und die Spradower dadurch nicht mehr so leicht auszurechnen sind, wie dies noch im letzten Jahr der Fall war. Der HSG-Coach hat dies vor allem durch die „starke Spielerpersönlichkeit von Zygfryd Jedrzej“ begründet gesehen.

Dass der ehemalige Spielertrainer nun beim Verbandsligisten HSG Löhne-Obernbeck sein Glück versucht, ist für Vette allerdings nicht unbedingt ein Nachteil: „ Natürlich ist Zyggy ein großer Verlust für uns. Aber nun kann sich niemand mehr hinter seiner auffälligen Spielweise verstecken. Alle sind gefordert.“

Damit bei den Spradowern dann auch das gemeinschaftliche Kollektiv zum gewünschten Erfolg führt, hat sich die HSG, laut Vette, „vor allem in der Breite“ verstärkt und scheint somit „ausreichend vor Verletzungen einzelner Spieler geschützt“ zu haben. In der Tat kann der Coach nun auf eine Mischung aus 16 abgeklärten Routiniers und torhungrigen Youngstern zurückgreifen, wobei allein sieben davon in dieser Saison zum ersten Mal für die erste Mannschaft der HSG das Trikot überstreifen.

Neben Maik Tacke (VfL Mennighüffen II), Sebastian Flechtner und Sascha Lubanski (beide HSG Vlotho-Uffeln), sowie dem neuen Torhütergespann Stefan Kukuric (TSG Altenhagen-Heepen) und Nils Oelgeschläger (HSG Löhne-Obernbeck), werden auch die beiden Zwillinge Malte und Daniel Langer (eigene 2. Mannschaft) in der kommenden Saison für die „Erste“ im Einsatz sein. „So viele neue Leute bringen natürlich erstmal eine gewisse Unruhe. Aber ich denke wir haben eine gute Vorbereitung gespielt und sind jetzt heiß darauf endlich loszulegen“, gibt sich Vette euphorisch.

Eine gewisse Euphorie möchte der Trainer aber auch beim Publikum erzeugen und sich vor allem wieder mit den HSG-Anhängern wegen der katastrophale Vorsaison versöhnen. Vette: „Wir erhoffen uns durch unsere Heimspiele am Sonntag eine große Unterstützung der Zuschauer. Wir sind eine junge Mannschaft und brauchen für den Erfolg Teamgeist und Gemeinschaftsgefühl.“

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