HSG-Hierarchie muss sich neu bilden

Bünde (BZ). Zeit, um Bilanz zu ziehen: Die Hinrunde der Handball-Bezirksliga ist Geschichte. Für die HSG Spradow war es ein bewegtes Halbjahr. Nach dem Landesliga-Abstieg und dem Abgang von Spielertrainer Zygfryd Jedrzej übernahm Pascal Vette den Posten auf der HSG-Bank. Im Gespräch mit Sportredakteur Sebastian Picht blickte der 33-Jährige auf die Halbserie zurück.

Die HSG Spradow rangiert auf dem sechsten Platz. Ist der Trainer damit zufrieden, oder gibt es noch Luft nach oben?
Pascal Vette: »Es ist bestimmt noch Luft nach oben. Man darf aber nicht alles verteufeln. Natürlich haben wir längst nicht in allen Spielen unser Leistungspotenzial abgerufen. Da war durchaus mehr drin. Wir spielen viel zu unkonstant. Ich frage mich selber, wodran das liegen mag. Gegen Mannschaften aus oberen Tabellenregionen sehen wir so zum Beispiel immer besser aus, als gegen Teams von unten. Besonders wurmen mich die Niederlagen gegen Drittvertretungen wie Jöllenbeck und Nordhemmern/Mindenerwald. Man darf aber auch nicht vergessen, dass es bei uns im Sommer einen großen Umbruch gegeben hat.«

Die Abstiegssaison steckt bestimmt noch in den Köpfen vieler Spieler. Was muss in der Rückrunde besser werden?
Pascal Vette: »Von meinem Team fordere ich in erster Linie mehr Konstanz. Ich hoffe, dass wir die Rückrunde etwas positiver gestalten können. Man kann aber nicht erwarten, dass jetzt auf Knopfdruck alles besser läuft. In der Hinrunde waren wir noch in einer Findungsphase. In der Mannschaft musste sich erst eine neue Hierarchie bilden. In den kommenden Spielen erwarte ich, dass wir cleverer werden und auch einmal über die gesamten 60 Minuten unsere Leistung abrufen. Nicht nur phasenweise.«

Mit Dimitri Rausch kommt bereits zur Rückserie ein erster Spieler aus der A-Jugend in den Kader der »Ersten«. Ist es das neue Konzept der HSG Spradow, auf junge Spieler zu setzen?
Pascal Vette: »Es wäre ja fahrlässig, wenn wir aus unserem starken A-Jugend-Jahrgang kein Kapital schlagen würden. Natürlich kann man nicht nur mit jungen Spielern alleine bestehen. Daher darf jetzt auch nicht der Fehler gemacht werden, von den jungen Leuten Wunderdinge zu erwarten. Für so ein Konzept braucht man Geduld. Den ein oder anderen A-Jugendspieler habe ich natürlich für die kommende Spielzeit auf dem Zettel. Der Weg in die Bezirksliga ist für sie offen. Dimitri Rausch soll in der Rückrunde die Lücke füllen, die durch die Verletzung von Maik Tacke entstanden ist. Beim Sieg gegen Gehlenbeck hat er sich bereits gut ins Team eingefügt.«

Fünf Zugänge hat die HSG Spradow vor der Saison präsentiert. Wie bist Du mit deren Entwicklung zufrieden?
Pascal Vette: »Nils Oelgeschläger im Tor hat gut eingeschlagen. „Bambi“ ist ein Vorbild in puncto Engagement und Einsatz. Sebastian Flechtner konnte die Eindrücke aus der starken Vorbereitung nicht bestätigen. Das hängt aber damit zusammen, dass Gunnar Heise auf Linksaußen eine gute Saison spielt. Sascha Lubanski ist der Pechvogel, der mit vielen Verletzungen zu kämpfen hatte. Maik Tacke liefert in der Abwehr solide Leistungen ab. Aber Ê- wie für das gesamte Team -gilt: Da ist noch Steigerungspotenzial.«

Schreibe einen Kommentar