Endspiel in Hörste

Bünde(BZ). Ein Samstag in Blomberg: Am 10. Mai 2014 erlebt die HSG Spradow mit dem Aufstieg in die Handball-Verbandsliga den größten Erfolg ihrer Vereinsgeschichte. Keine zwei Jahre später könnte der Traum an diesem Samstag ein jähes Ende nehmen. Um 19.15 Uhr muss das Team von Trainer Markus Hochhaus das Kellerduell bei der einen Punkt besseren TG Hörste unbedingt gewinnen.

Zumindest auf den ersten Blick ist die Ausgangslage einfach. Und die HSG Spradow ist gut beraten, einfach auszublenden, dass es auch beim ungünstigsten Verlauf des Wochenendes noch ein kleines Hintertürchen zum Klassenverbleib geben könnte (siehe Kasten). Wenn Spradow sich nicht auf andere verlassen will, müssen zwei Siege her. Erst am Samstag in Hörste, dann eine Woche später in eigener Halle gegen Schlusslicht TuS Jöllenbeck II. 4:0 Punkte – und Spradow wäre definitiv gerettet. Die Hochhaus-Sieben hat noch alles in der eigenen Hand.

Verliert die HSG in Hörste und Hahlen löst zeitgleich seine lösbare Heimaufgabe gegen den TV Verl, ist Platz 13 für die Spradower in Stein zementiert – ganz egal, was am letzten Spieltag passiert. Nur einer Hahler Niederlage würde Spradow nach einer Pleite in Hörste noch hoffen lassen. Dann müsste der TSV aber auch eine Woche später bei LIT II verlieren.

Gedankenspiele, auf die sich Markus Hochhaus nicht einlassen will: »Wir müssen fokussiert auf Hörste sein. Man wird sehen, wer nervlich mit dieser Situation besser klar kommt und den Kopf frei hat. Das wird entscheidend sein.« Zwar ist die Situation alles andere als angenehm und der Druck enorm, zumindest einen positiven Aspekt kann Hochhaus der Zuspitzung des Abstiegskampfes abgewinnen: »Für solche Spiele betreibt man den Sport. Die Halle in Hörste wird ein Hexenkessel, in dem der Gegner sicher den Vorteil des Publikums als achten Mann auf seiner Seite hat.« Aber auch Spradow wird unterstützt werden, die HSG setzt zum Kellerduell einen Bus ein.

Bei Spradow wird es darauf ankommen, ob die Mannschaft noch einmal eine Trendwende schafft. Die gelang ihr nach einer desolaten Hinrunde zu Beginn der Rückserie mit einer beeindruckenden Siegesserie. Mittlerweile hat Spradow seit vier Spielen nicht mehr gewonnen. Immerhin die 30:34-Niederlage beim Tabellenzweiten TuS Möllbergen in der Vorwoche macht Trainer Markus Hochhaus Mut: »Das war ein Zeichen, dass es in die richtige Richtung geht wieder. Wir sind auf dem Weg, wieder stärker zu werden«, sagt Hochhaus. Mirco Potthoff und Daniel Langer konnten in dieser Woche nicht trainieren. »Aber alle fahren mit nach Hörste«, sagt Hochhaus. »Es kann sich niemand mehr verstecken.«

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