Drei Leute machen den Unterschied
»Es war, wie ein Derby eben ist: intensiv. Ich habe es mir schon in etwa so vorgestellt, aber es war noch enger. Denn Bünde-Dünne hat ein super Spiel gemacht«, sagte Spradows Sebastian Theise. »Es soll nicht arrogant klingen: Aber am Ende hat man gesehen, warum wir oben stehen und die SGBD unten. In der entscheidenden Phase haben sie mehr Fehler gemacht, die wir dann genutzt haben. Zudem hatten wir zwei starke Torhüter«, brachte es Theise mit seiner Analyse auf den Punkt. Teammanager René Grohmann ergänzte: »Wir haben uns die Bünder nicht umsonst mehrfach angeschaut. Sie waren richtig gut. Daher bin ich überglücklich, dass wir gewonnen haben.«
Zwei Dinge waren am Samstagnachmittag für alle Beteiligten ausschlaggebend dafür, dass die HSG auch das zweite Derby in dieser Saison für sich entscheiden konnte. »Für mich hat Sebastian Theise den Unterschied ausgemacht«, lobte SGBD-Vorstandsmitglied Guido Mailänder den Spradower, der erneut bei den Siebenmetern seine Klasse bewies und mit zehn Treffern der beste Werfer des Spiels war. So sah es auch HSG-Coach Malte Mischok: »Er war clever und abgezockt.«
Und dann waren da noch die Torhüter Daniel Habbe und Björn Rollwitz, die großen Anteil am Sieg der Gastgeber hatten. »Die Torhüter waren der kleine Unterschied«, war sich Malte Mischok sicher. »Sie haben uns den Zahn gezogen«, wusste auch Bündes Tom-Niklas Koch, der nach der Partie enttäuscht auf der Auswechselbank saß. »Wir haben 40 Minuten lang sehr gut gespielt und waren dran. Aber dann haben wir wie so oft zum Schluss in der Abwehr nicht mehr richtig zugepackt und waren im Angriff zu statisch«, sagte er. »Außerdem haben wir insgesamt viel zu viele Siebenmeter bekommen und die Zuspiele an den Kreis nicht mehr unterbunden«, sagte Koch. Sogar nur fünf schlechte Minuten hatte Mailänder gesehen. »Wir haben 55 Minuten lang Paroli geboten – aber fünf Minuten das vermissen lassen, was wir uns vorgenommen haben. In der entscheidenden Phase hat Spradow zwei Tore draufgelegt und wir zum ungünstigsten Zeitpunkt die Fehler gemacht«, sagte Mailänder.
Zwar konnte sich die SGBD durch die Derbypleite im Abstiegskampf nicht besser positionieren, doch die starke Leistung und die guten Auftritte einiger Akteure stimmen für das Restprogramm positiv. »Felix Götz hat bombenstark gespielt, obwohl er längere Zeit nicht bei uns dabei war«, sagte Trainerin Andrea Nobbe über den Spielertrainer der Reserve, der aufgrund einiger Ausfälle aushalf. Und noch ein SGBD-Spieler wurde gelobt – allerdings von HSG-Coach Malte Mischok. »Björn Ebert war überragend. Wir haben ihn 45 Minuten lang nicht in den Griff bekommen. Erst mit der Bewachung durch Dimitri Rausch wurde es besser«, sagte Mischok.
Für ihn war der Derbysieg zwar wichtig, doch viel entscheidender war, dass der Vorsprung auf den Tabellenzweiten HSG Porta auf drei Zähler ausgebaut wurde. »Eine Woche vor dem Spiel in Porta hat das dafür gesorgt, dass wir vielleicht mit einem Schuss Gelassenheit in die Partie gehen können. Der Druck liegt jetzt eindeutig bei Porta«, sagte Mischok.