Der Wind hat sich gedreht
Bünde (sp). Schon wieder ein Spitzenspiel: Handball-Landesligist HSG Spradow kann nach dem Sieg bei der HSG Detmold/Hiddesen mit der HSG EURo einen Verfolger im Aufstiegsrennen auf Distanz halten. Ganz andere Sorgen hat die SG Bünde-Dünne vor dem Heimspiel gegen Schlusslicht DJK Sparta Münster.
Staffel 1: HSG EURo – HSG Spradow (Sa., 19.30 Uhr). Duelle mit EURo sind immer auch Duelle mit Dirk Schnake. Der Spielertrainer polarisiert wie kaum ein anderer in der Liga. Schnake ist zusammen mit Sven Barthel und Sören Hersemann einer der Dreh- und Angelpunkte des HSG-Spiels. »Auf ihn muss man immer ein Auge werfen«, sagt Trainer Malte Mischok. Es gab Spiele, da wurde Schnake 60 Minuten von Spradow in Manndeckung genommen. Allerdings hat Schnake seine Spielanteile sukzessive zurückgeschraubt und konzentriert sich auf seine Trainertätigkeit. »Er ist ein super Handballer, aber halt in die Jahre gekommen – und das meine ich nicht böse«, sagt Mischok. »Aber trotzdem ist Schnake auf dem Platz immer präsent und schafft es, das Augenmerk auf sich zu lenken. Ihm gelingt es immer wieder, Land, Leute und Gegner verrückt zu machen.« EURo ist dabei weitaus mehr als nur Schnake. Mit Barthel und Rückraumriese Hersemann stehen mindestens zwei weitere Hochkaräter im Kader der Unterlübber, die in der Vorsaison nur knapp das Aufstiegsrennen verloren. »Die drei müssen wir in den Griff bekommen, dann ist in Unterlübbe etwas drin«, hat Mischok Punkte im Blick.
Dirk Schnake selber macht keinen Hehl daraus, dass er höchsten Respekt vor Spradow hat. Das 29:21 für sein Team im Hinspiel bezeichnet er als »Muster ohne Wert. Spradow ist in der Serie angekommen und will und muss um den Titel mitspielen«. Mit dem Sieg bei Tabellenführer Detmold hat die HSG diese Ambitionen am vergangenen Sonntag unterstrichen. »Nun hat Spradow mächtig Wind von hinten bekommen und wir bekommen ihn zurzeit von vorn«, schreibt Schnake auf der EURo-Internetseite. Die Hinspielniederlage ist aus Mischoks Sicht dagegen »nicht zu beschönigen. Das tat uns weh, aber die Gründe dafür sind bekannt.« Ins Rückspiel gehen die Spradower nun mit der besseren Ausgangssituation. Die HSG liegt zwei Punkte vor EURo (zuletzt 23:23 im Verfolgerduell gegen Oberlübbe) und könnte den Gegner mit einem Sieg abschütteln. Mischok: »Der Druck ist beim Gegner, für uns wäre eine Niederlage kein Beinbruch. Deshalb war der Sieg vergangene Woche immens wichtig. Nun haben wir ein Highlight-Spiel vor hoffentlich vielen Zuschauern.« Malte und Daniel Langer sind privat verhindert, dafür hat Mischok die »Oldies« Torben Sturhan und Holger Nehl (ehemals Siebeneiker) reaktiviert. »Sie sollen Alexander Volsdorf und Daniel Overlack auch ‚mal eine Verschnaufpause ermöglichen.«