Der Fehlstart ist perfekt

Handball-Verbandsliga: Nach guten Beginn gibt die HSG Spradow gegen die HSG Porta Westfalica das Spiel nach der Halbzeit aus der Hand und unterliegt verdient 19:23

„Vielleicht wäre das Spiel ganz anders verlaufen, wenn wir statt 5:6 nach 20 Minuten, mit 8:2 in Führung gelegen hätten“, mutmaßte Trainer Markus Hochhaus nach der ziemlich enttäuschenden 19:23 (9:10)-Niederlage seiner HSG Spradow in der Handball-Verbandsliga gegen die HSG Porta Westfalica. Doch Portas Neuzugang im Tor, der drittligaerfahrene Tristan Frerichs, brachte die zumeist frei stehenden Spradower Angreifer, ob Frederik Iffland, Dennis Borcherding, Silas Rauschen und auch Daniel Danowsky, schier zur Verzweiflung.

Die Gästeabwehr stand gut, Frerichs im Tor sehr gut – auf dieser Basis drehte dieHSGaus Porta das Spiel von 5:4 (Pete Noltes einziger Treffer für Spradow) auf 7:8 (25.) aus Gastgebersicht.Zuallem Überfluss setzte Spradow seine Pleitenserie gleich nach der Halbzeit fort. Paul Hellmann unterlief ein technischer Fehler und scheiterte danach an Frerichs im Porta-Tor, sowie Rauschen und Danowsky von der Marke. Statt das Spiel ausgeglichen zu gestalten oder gar wieder zu drehen, ließ Spradow Gast  Porta Westfalica von 9:10 zur Halbzeit auf 9:13 ziehen. Eine kleine Vorentscheidung. Denn so sehr sich die HSG Spradow fortan bemühte, dieser Rückstand hatte bis zum Ende Bestand. Selbst eine Auszeit von Trainer Hochhaus in der 48. Minute (beim Stand von 13:18), änderte darannichts. Die HSG Porta Westfalica ließ sichnicht aus der Ruhe bringen, spulte in der Siegfried- Moning-Sporthalle ihr einstudiertes Angriffsprogramm herunter – bis zum 23:19-Erfolg. Hochhaus bemühte in der Nachbetrachtung noch einmal die schlechten Vorbereitungsbedingungen („Wir konnten 14 Tagelang nicht hier in die Halleundhatten nur eine Trainingseinheit vor dem Rödinghausen-Spiel“), um zu erklären, warum seine Mannschaft nicht eingespielt ist. In der Tat lag die gesamte linke Angriffsseite mit Silas Rauschen und Dennis Borcherding völlig brach. Rauschen wirkt noch immer – wie auch schon vor Wochenfrist in Rödinghausen – wie ein Fremdkörper. Immer den Ball zurückzumPassgeber– in der Regel Danowsky – spielend, seinen Linksaußen Borcherding total vernachlässigend, hatte es die Portaner Abwehr leicht, sich auf Danowsky und Neugang Matthias Reiser zu konzentrieren.

Letzterer begann gut, markierte fünf Treffer, tauchte aber ab Mitte der zweiten Halbzeit immer mehr ab. „Wir müssen weiterhin an der AnpassungderLaufwegearbeiten“, sagte Hochhaus. „Dann werden wir es auch schaffen, den Fehlstart auszugleichen.“

Debütant: Matthias Reiser (am Ball) traf in seinem ersten Spiel fünf Mal für die HSG Spradow, konnte die 19:23-Niederlage gegen Porta Westfalica aber auch nicht abwenden. FOTO: ULRICH FINKEMEYER

Spradow – Porta Westfalica 19:26 (9:10)

HSG Spradow: Halstenberg, Riechmann; Hülskötter, Stöhr, Danowsky (9/3), Niermann, Nolte (1), Drosdow, Rauschen (1), Iffland (2), Borcherding, Hellmann (1), D. Langer, Reiser (5).
HSG Porta Westfalica: Frerichs; Delius (1), N. Held (5), Hahne, T. Held (5), Kollmeier (3), Halstenberg, Göpfert, Tretzack, Naumann, Hohlfeld (9).

Schiedsrichter: Sebastian Altmann/Dominik Schäfer (Lemgo).

Siebenmeter: 4/3 (Danowsky scheitert an Frerichs) : 2/2.

Torfolge: 2:0, 2:2 (3. Minute), 3:2, 3:3, 4:3, 4:4, 5:4, 5:6 (21.), 6:6, 6:7, 7:7, 7:8, 8:8, 8:9, 9:9, 9:10 (30.) – 9:13 (34.), 10:13, 10:15, 11:15, 11:16 (40.), 13:16, 13:18, 15:18, 15:19, 17:19 (52.), 17:20, 18:20, 18:23 (60.), 19:23.

Von Uli Finkemeyer

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