Der Biss fehlt

HSG Spradow
Natürlich – es gab auch gute Nachrichten für die HSG nach der 25:32-Niederlage im Derby gegen den CVJM Rödinghausen. Rückraumwerfer Daniel Overlack wurde kurz vor Spielende von Gegenspieler Tobias Hellmann über den Haufen gelaufen und blieb unverletzt. »Ohne meinen Zahnschutz wäre die obere Zahnreihe wohl weg gewesen«, mutmaßte der leidgeprüfte Overlack. Dass die Schiedsrichter, die penibel alle möglichen Arten von Offensivfoul pfiffen, ausgerechnet diese Aktion des schuldbewussten Hellmann nicht ahndeten, spielte für den Ausgang der Partie allerdings keine Rolle mehr. Spradow fehlten zwar keine Zähne, aber Biss. Von der Spätform des vergangenen Jahres war die HSG Lichtjahre entfernt. Kreisläufer Frederic Iffland, dessen mächtige Statur am Kreis eigentlich kaum zu übersehen ist, wurde so gut wie gar nicht ins Spiel eingebunden. Stattdessen wurde aus dem Rückraum munter (ver-) geschossen. »Hochmut kommt vor dem Fall«, sagte Trainer Malte Mischok und ergänzte: »Jetzt sind wir wieder unten drin. Das haben wir uns selbst eingebrockt.« Ausgerechnet jetzt kommt Regionalligist GWD Minden III. Richtig gehört. Das Schlusslicht wurde fast mit der kompletten A-Jugend aus der Regionalliga aufgerüstet und bezwang Spitzenreiter Löhne-Obernbeck mit 26:25.
BZ-Prognose: Eine Pleitenserie wie zu Saisonbeginn kann sich die HSG nicht mehr leisten. Obwohl: Mit dem Rücken zur Wand hat Spradow bisher seine besten Leistungen gezeigt.

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