Danowsky treibt Spradow zum Derbysieg

Handball-Verbandsliga: Bei der 24:27 (12:12)-Heimniederlage gegen die HSG gerät der CVJM Rödinghausen nach knapp 50 Minuten von 18:18 mit 18:23 entscheidend in Rückstand

Rödinghausen. „Ich hatte es mir schwieriger vorgestellt!“ Das hatte Trainer Pascal Vette gesagt nach dem letzten Derbysieg seines CVJM Rödinghausen in der Handball-Verbandsliga gegen die HSG Spradow, der im Mai dieses Jahres mit 34:28 überdeutlich ausgefallen war. Am Samstag nun hatten Vette und sein Team nur Schwierigkeiten mit dem Gast aus dem Bünder Osten – von Anfang an. Und am Ende nahm Spradow mit 27:24 (12:12) die Punkte mit.

Vor allem Daniel Danowsky bekam der CVJM überhaupt nicht in den Griff. Spradows Angriffsführer traf gleich in der Anfangsminute zum 1:0 für die HSG, und er war auch für den letzten Gästetreffer, mit seinem 16. (!) Torerfolg an diesem Abend, für den Endstand verantwortlich. Symptomatisch für die ziemliche Hilflosigkeit der Hausherren Danowsky war dessen Treffer zum 18:16 für Spradow in der 42. Minute, im Spiel vier gegen sechs, als er gleich drei Gegenspieler auskurvte und dem guten Jan-Hendrik Koch im CVJM-Tor mit einem Flachwurf ins kurze Eck keine Chance ließ.

Viel zu spät erkannte CVJM-Trainer Pascal Vette, dass dem beweglichen Angriffsspiel der HSG Spradow nur mit einer defensiven Abwehrformation beizukommen war. Stichwort: Hacken an den Kreis. Viel zulange agierte der CVJM mit einem vorgezogenen Deckungsspieler, entweder auf Danowsky oder auf Dennis Borcherding ausgerichtet – gerade wer in der Mitte der HSG-Offensive spielte. Danowsky, Helge Frederking oder Jannis Vogt fanden so immer wieder Lücken im Abwehrverbund des CVJM Rödinghausen, um dann entweder einen Treffer zu erzielen oder einen von insgesamt acht Siebenmetern herauszuholen. Vette nahm die Derbyniederlage wegen der späten Umstellung der Defensive letztlich auch auf seine Kappe.

Dem CVJM gelang es, noch einmal zum 18:18 auszugleichen (44.), doch die HSG traf folgend fünfmal am Stück zum vorentscheidenden 23:18 in der 49. Minute, auch weil Sören Halstenberg im Spradower Tor zweimal gegen Patrick Meier und gegen Benjamin Ziege prächtig parierte. In der Schlussphase wurde das Spiel immer zerfahrener, denn es hagelte auf beiden Seiten zumeist umstrittene Zeitstrafen. Der CVJM kämpfte sich noch einmal an seinen Gast heran, von 19:24 auf 24:25, rund drei Minuten vor dem Ende. Nach Frederkings 26:24 (59.) für die HSG gelang dem Derby-Gastgeber im Spiel vier gegen vier kein Treffer mehr. Alexander Deuker verfehlte gar zweimal von der Marke das gegnerische Tor, und Danowsky machte wie erwähnt mit seinem 16. Treffer den 27:24-Aus-wärtssieg perfekt. „Wir sind im Kollektiv halt stark und haben verdient gewonnen“, freute sich HSG-Trainer Markus Hochhaus über „zwei weitere Punkte gegen den Abstieg“. In der Tabelle haben Spradow und Rödinghausen die Plätze getauscht. Mit 11:9 Punkten nimmt die HSG nunmehr Platz fünf ein, der CVJM mit 10:10 Zählern Rang sieben.

War nicht zu halten: Daniel Danowsky (r.) hatte beim 27:24 seiner HSG Spradow gegen den CVJM Rödinghausen mit 16 Torerfolgen einen gehörigen Anteil am Auswärtssieg. Fotos: Ulrich Finkemeyer

Rödinghausen – Spradow 24:27 (12:12)

CVJM Rödinghausen: Koch, Kreft (bei einem Siebenmeter); Deuker (9/4), Ci. Krenz, Co. Krenz (4), Ziege, S. Meier (1), P. Meier (1), Maschmann, Taubenheim (2), Bönsch, Sunderbrink, Reese (4), Zwaka (1), Iffland (2).

HSG Spradow: Halstenberg; Frederking (6), Danowsky (16/6), D. Langer, Borcherding (3), Niermann, Hellmann, Stöhr, Fischer, Vogt (2), Wunderlich.

Schiedsrichter: Ralf Menke / Ronald Zent (Ahlen).

Siebenmeter: 6/4 (Deuker verfehlt zweimal das Tor) : 8/6 (Danowsky scheitert zweimal an Koch).

Zeitstrafen: 10 gegen Rödinghausen (Zwaka 3, P. Meier 2, Iffland, Bönsch, Taubenheim, S. Meier, Reese), 7 gegen Spradow (D. Langer 2, Niermann 2, Vogt, Frederking, Stöhr).

Rote Karte: Zwaka (53., dritte Zeitstrafe)

Torfolge: 0:1, 1:1, 1:2, 2:2, 2:3, 3:3, 3:6 (11.), 4:6, 4:7, 8:7 (18.), 8:9, 9:9, 9:10, 10:10, 10:12, 12:12 – 12:13, 15:13 (35.), 15:13, 16:14, 16:18 (42.), 18:18, 18:23 (49.), 19:23, 19:24, 22:24 (55.), 22:25, 24:25 (58.), 24:27.

Schreibe einen Kommentar