Ausgebremst

Bünde (BZ). Vor drei Wochen bei der SG Bünde-Dünne, am Samstag bei der HSG Spradow: Die Schiedsrichteransetzungen in der Handball-Landesliga stoßen bei einigen Teams auf Unverständnis. So auch bei der 21:27 (11:15)-Niederlage der Spradower gegen die HSG Porta, durch die die Tabellenführung verloren ging. Hauptgesprächsthema: die Unparteiischen.

»Ich verstehe die Welt nicht mehr. Das ist eine Frechheit«, schimpfte Spradows Teammanager René Grohmann nach der Partie über die Ansetzung von Timo Jankuhn (TuS Möllbergen) und Sören Schäffer (TuSpo Meißen). »Da sollte sich der Schiedsrichteransetzer mal Gedanken machen, wo die beiden her kommen«, fügte er hinzu.

Auch Trainer Malte Mischok machte seinen Unmut über diese Ansetzung deutlich. »Portas Trainer Dennis Eichhorn war fünf Jahre Trainer in Möllbergen. Die liegen sich vor dem Spiel fast in den Armen. Daher ist die Ansetzung zumindest fragwürdig«, sagte er. »Ich will nichts beschönigen. Denn wir haben nicht gut gespielt. Porta hat uns von Anfang an den Zahn gezogen – aber in Kooperation mit den Schiedsrichtern. Von den Gegentoren gehen drei, vier auf die Schiedsrichter«, so Mischok weiter.

Spielentscheidende Szenen waren allerdings nicht dabei, die zu der Niederlage der Gastgeber in der Siegfried-Moning-Halle führten. Was Mischok allerdings richtig auf die Palme brachte, war die rote Karte gegen Daniel Overlack in der 41. Minute. Bei einem Tempogegenstoß bremste der Spradower den Gästeakteur Jan-Christoph Hohlfeld unsanft, die Schiedsrichter entschieden auf Feldverweis. »Das war lächerlich. Der Spieler macht eine Pirouette uns sagt hinterher auch noch, dass es maximal zwei Minuten gewesen wären«, ärgerte sich Mischok.

Zu diesem Zeitpunkt lagen die Hausherren mit 14:18 zurück und hatten es kurz zuvor zwei Mal versäumt, auf zwei Tore heranzukommen. Denn nach neun Minuten hatte Keeper Björn Rollwitz einen Gästewurf pariert und Tim Koebke mit einem langen Ball in Szene gesetzt. Doch dieser scheiterte an Portas Schlussmann Christian Potthoff. Etwa eine Minute später musste Koebke erneut freistehend mit ansehen, wie Potthoff seinen Wurf abwehrte. »Wenn wir die Bälle rein machen, gehen wir vielleicht noch einmal in Führung. Dann läuft das Spiel vielleicht anders«, haderte Mischok mit der Ausbeute. Und auch Jan Frederik Koebke machte es nicht besser, als er beim 14:19 frei durch nur den Pfosten traf. Porta setzte daraufhin zum Zwischenspurt an und kam zu drei Treffern in Folge, die zu einem 21:14-Vorsprung und der Vorentscheidung führten. In der 54. Minute lag die Führung der Gäste erstmals bei acht Toren (25:17). Diese hielten die Portaner bis kurz vor dem Ende, ehe Spradow noch einmal auf 21:27 verkürzen konnte.

Schon im ersten Durchgang waren die Hausherren nicht richtig in die Partie gekommen. »Es ging schon schlecht für uns los und wir haben gleich zu Beginn viel verworfen. Dann lagen wir fast das gesamte Spiel mit drei, vier Toren hinten«, musste Mischok eingestehen. Die erste und zugleich einzige Führung der gesamten Begegnung hatte seine Mannschaft in der 8. Minute verbucht, als Sebastian Theise zum 4:3 getroffen hatte. Auf der anderen Seite hatten die Portaner dem Kontrahenten mit einem aggressiven Spiel den Schneid abgekauft und legten ein 9:5 vor. Zur Pause betrug der Vorsprung weiterhin vier Tore (15:11).

»Das Gepfeife hat uns etwas aus dem Konzept gebracht. Aber wir haben verdient verloren. Wir waren nicht gut und unsere Torhüter haben uns heute auch nicht geholfen. Dann kommt so etwas dabei heraus«, resümierte Mischok. Groß war dagegen die Freude bei seinem Gegenüber Dennis Eichhorn. »Wir hatten eine aggressivere Einstellung als die Heimmannschaft und haben uns auf uns konzentriert. Daher ist der Sieg gerechtfertigt«, sagte er.

HSG Spradow: Rollwitz, Habbe – Rausch (1), J. F. Koebke (1), T. Koebke (1), Theise (8/6), Taubenheim (1), Overlack (1), Iffland (3), Orgel (5), M. Langer, Heise, Brockschmidt (n.e.).

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