Abwehr ist Mischoks Steckenpferd

»Die zweite Position zu wiederholen, ist schwer. Aber unser Anspruch ist es, unter die ersten Fünf zu kommen. Alles andere wäre nach der Platzierung der Vorsaison schwer zu vermitteln«, gibt der Coach die Richtung vor. Dass dieses Ziel durchaus realistisch ist, zeigt Mischok anhand zweier Tatsachen auf. »Es macht sich schon bemerkbar, dass wir eine eingespielte Mannschaft sind. Außerdem haben wir viele junge Spieler in unseren Reihen, die alle noch Luft nach oben haben«, hofft der Coach, dass diese ihre positive Entwicklung weiter fortsetzen.
Um vorne mitmischen zu können, sei aber ein guter Start nötig. »Wenn wir die ersten drei Spiele gewinnen, können wir oben mitspielen«, sagt Mischok vor den Partien gegen Eintracht Oberlübbe, TuS SW Wehe und Eintracht Gadderbaum. Nur zu gut weiß er, wie sich eine Saison entwickeln kann, wenn der Auftakt misslingt. »0:8 Punkte müssen nicht noch einmal sein«, blickt Mischok auf die vier Niederlagen in den ersten vier Spielen der Vorsaison zurück.
Positiv stimmt ihn neben der Eingespieltheit seines Teams vor allem der körperliche Zustand seiner Schützlinge. Diesen kann der Trainer nur loben, da die Spieler im Vorfeld der Vorbereitung schon viel für ihre Fitness getan haben. »Wir haben jetzt sieben Wochen durchtrainiert, anstatt zwei Phasen zu machen. Da jeder etwas für sich getan hat, konnten wir uns in den letzten drei, vier Wochen auf das Spielerische konzentrieren«, ist Mischok mit der bisherigen Arbeit zufrieden. Dafür sorgte auch, dass sein Team verletzungsfrei blieb. »Darüber bin ich richtig froh. Im vergangenen Jahr war das ja anders«, sagt Mischok.
Von Vorteil ist auch, dass die HSG nur einen Abgang zu verzeichnen hat. Alexander Scholz verließ die Spradower Richtung TG Lage. »Er hat sein Studium beendet und dort einen Job bekommen. Der Abgang ist ärgerlich. Denn erstens kam er kurzfristig und zweitens hat Alexander in der Rückrunde gezeigt, dass er Handball spielen kann«, berichtet Mischok. Nachtrauern muss er Scholz allerdings nicht allzu sehr, denn Julian Brandt steht nach seinem Kreuzbandriss und dem Ausfall in der gesamten zurückliegenden Saison wieder im Kader. »Das ist ja auch wie ein neuer Spieler für uns. Dadurch können wir den Abgang kompensieren«, bleibt Mischok gelassen. Das ist auch der Fall, da er ein weiteres neues Gesicht in seiner Mannschaft weiß. Der 17-jährige Manuel Taubenheim sollte eigentlich langsam an den Herrenbereich herangeführt werden. Doch Mischok ist vom Linkshänder, der auf Rechtsaußen spielt, so begeistert, dass er bereits fest für die komplette Spielzeit mit dem Youngster plant. »Manuel ist ein Riesentalent, ist körperlich schon sehr weit, packt griffig zu und ist torgefährlich«, lobt Mischok, dem sich dadurch auf der rechten Seite ganz andere Möglichkeiten bieten. »Außerdem setzen die beiden neue Reizpunkte innerhalb der Mannschaft«, hofft Mischok, dass der Konkurrenzkampf dadurch entfacht wird.
Dank Brandt und Taubenheim sei das Team nun deutlich flexibler und durch Brandt vor allem in der Defensive besser aufgestellt. Einzig in der Offensive fehle ein Akteur, der die »einfachen Tore« erzielt. »Daher ist es umso wichtiger, in der Abwehr gut zu stehen«, sagt Mischok. Die 3-2-1-Deckung sei in der Vergangenheit ohnehin das »Steckenpferd« der HSG gewesen und erneut die große Stärke der Mannschaft.

Schreibe einen Kommentar