Abwehr agiert auf gehobenem Niveau

Löhne (BZ). Es klingt nach einer Überraschung. Doch der 24:17 (12:8)-Erfolg der HSG Spradow in der Handball-Landesliga bei der HSG Löhne- Obernbeck war hochverdient. Zugleich katapultierte sich die Sieben von Trainer Malte Mischok mit dem zweiten Sieg in Folge auf Tabellenplatz acht.
Dass die HSG Spradow die beste Abwehrreihen der Landesliga hat, beweist die Tabelle. Erst 401 Tore mussten mit den Löhner Erfolgserlebnissen bisher hingenommen werden. Doch beim Tabellendritten glänzte das Prunkstück in bisher nie da gewesener Form. »Das war in den ersten 20 Minuten die beste Abwehrleistung, an die ich mich erinnern kann, seit ich hier bin. Insgesamt muss man sagen, dass nur 17 Gegentreffer gehobenes Niveau in der Landesliga sind«, lobte Trainer Malte Mischok den Auftritt.
Zurecht: Denn in der besagten Anfangsphase ließen die Gäste nur zwei Gegentreffer der Löhner zu. Großen Anteil daran hatte auch Keeper Björn Rollwitz, der den Löhnern laut Mischok ein ums andere Mal in aussichtsreichen Positionen den Zahn zog. »Er hat eine ordentliche Leistung geboten«, erklärte Mischok.
Dass die Spradower zur Pause dennoch nur einen 12:8-Vorsprung aufweisen konnten, lag an der schwachen Chancenverwertung ihrerseits. »Wir waren selbst Schuld. Beim Stand von 6:2 hätte es schon 14:2 stehen können. Wir haben einfach zu viele gute Möglichkeiten nicht verwertet«, kritisierte Mischok.
Dieses Bild musste er auch in der zweiten Halbzeit mit ansehen. »Da ging es genauso weiter«, sagte der Coach, der insgesamt 18 Fehlversuche seiner Sieben notiert hatte. »Wenn wir die Hälfte davon machen, gewinnen wir deutlich höher. Am Ende müssen wir meiner Meinung nach die Begegnung mit zwölf Toren Unterschied für uns entscheiden«, sagte Mischok. Zwar gestand der Übungsleiter ein, dass bei den Gastgebern mit Thorsten Bergmann und Max Weitkamp zwei wichtige Akteure gefehlt hatten, doch auch er musste zwei Ausfälle verkraften. Denn Dimitri Rausch und Gunnar Heise hatten die kurze Anreise nach Löhne nicht mit angetreten. »Das haben wir aber sehr gut kompensiert«, lobte der Trainer.
Mischoks ehemaliger Mitspieler und HSGLO-Trainer Maik Tacke war nach Schlusspfiff stinksauer. Er lieferte sich ein Wortgefecht mit Mischok: »Herzlichen Glückwunsch. Da kannst du dir richtig einen drauf einbilden«, meinte der HSG-Chef trotzig. Der Hintergrund: Aufgrund des personellen Engpasses bei der HSG hatten die Verantwortlichen um eine Verlegung der Partie gebeten und laut Tacke auch eine mündliche Zusage für diese bekommen. »Totaler Schwachsinn«, konterte Mischok. »Vor Weihnachten haben wir gesagt, dass das grundsätzlich eine Möglichkeit wäre – nicht mehr und nicht weniger.« Die Trainer würdigten sich keines Blickes mehr.


HSG Spradow: Rollwitz, Nolte – Scholz (7/5), Overlack (4), Sturhan (4), Iffland (3), Volsdorf (3), Morasch (2), D. Langer (1), M. Langer, Schulz, Koebke.

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