Erste Niederlage gegen griffigen Gegner
Bünde (BZ). Klatschpappen für die Zuschauer, Klatsche für die HSG Spradow: Um für lautstarke Stimmung zu sorgen, wurden die Zuschauer vor der Partie ausgerüstet. Geholfen hat es nichts, denn für die Landesliga-Handballer setzte es die erste Saisonniederlage. Mit 25:27 (11:12) verlor der bis dahin ungeschlagene Spitzenreiter gegen den TuS Brake.
»Auswärtssieg, Auswärtssieg«, skandierten die Anhänger des TuS Brake und feierten ihre Mannschaft. Mit hängenden Köpfen schlichen dagegen die Spieler der HSG Spradow in die Kabine, während der tief enttäuschte Trainer Malte Mischok versuchte, die Partie schon in der Halle zu verarbeiten.
»Das war ein verdienter Sieg für Brake. Wir sind in der Deckung nicht zu unserem Spiel gekommen und haben wieder 27 Gegentore zugelassen«, sagte Mischok und wirkte aufgrund des Auftritts etwas ratlos. »Aber Brake war der erwartet starke und griffige Gegner«, fügte der Coach hinzu.
Schon zu Beginn der Partie zeigten die Gäste, dass sie die zwei Punkte mitnehmen wollten und legten eine 3:0-Führung vor. Doch die HSG kam danach besser in die Partie und hatte sich beim 5:4 erstmals einen Vorsprung erarbeitet, den Mirco Potthoff auf 6:4 ausbaute. Weiter absetzen konnten sich die Spradower aber nicht. Stattdessen wechselte die Führung bis zur Pause hin und her. Die Seiten wurden schließlich mit einem 12:11 für Brake gewechselt.
In der zweiten Halbzeit machten die Gäste mit ihrem aggressiven Spiel weiter und kauften den Hausherren damit den Schneid ab. Zudem stellten sie die Defensive der Spradower immer wieder vor große Probleme. Folglich konnten sie ihre Führung auf 14:12 erhöhen. In der Folge lag der Rückstand der HSG immer bei ein oder zwei Toren, ehe Tim Koebke bei den Gastgebern mit dem Treffer zum 18:18 für neue Hoffnung sorgte. »Dann haben wir aber zwei, drei dumme Aktionen in der Offensive gehabt und die Chance zur Führung fahrlässig verpasst«, sagte Mischok. Stattdessen musste sein Team kurz darauf wieder einem Zwei-Tore-Rückstand hinterherlaufen (18:20).
Weiter ging es über ein 20:23 und 21:24. Nochmals war der vierte Saisonsieg für die Spradower beim 24:26 möglich. Doch Till Orgel vergab zweieinhalb Minuten vor dem Abpfiff das 25:26, eine Minute vor dem Ende erhöhte Brake auf 27:24 – die endgültige Entscheidung war gefallen. Für den 25:27-Endstand aus Sicht der Hausherren sorgte schließlich Jan Frederik Koebke.
»Man merkt zwei, drei Leuten noch deutlich an, dass sie sechs Wochen lang nicht trainiert haben. Die Abstimmung passt nicht«, sagte Mischok abschließend.
HSG Spradow:Rollwitz, Finkemeier (n.e.) – J. F. Koebke (2), T. Koebke (4), Theise (6/2), Overlack (2), Iffland (6), Orgel (4), Potthoff (1), Brockschmidt, Heise, D. Langer, P. Rausch.