Versöhnlicher Abschluss für die HSG Spradow

Handball-Verbandsliga: Die HSG besiegt Lit Tribe Germania II nach 15:18 zur Halbzeit und 27:22 in der 48. Minute nur hauchdünn 32:31. Damit liegt das Hochhaus-Team am Saisonende fünf Punkte vor den Abstiegsplätzen

Von Ulrich Finkemeyer

Bünde. Nach einer eher unbefriedigenden ersten Halbzeit, mit einer kleinen Flut wechselnder Führungen und einer Standpauke von Trainer Markus Hochhaus in der Halbzeitpause (15:18), drehte die HSG Spradow das Spiel gegen Lit Tribe Germania II von 16:19 (35. Minute) auf 21:19 (39.) und sicherte sich schließlich die letzten zwei Verbandsligapunkte in dieser Handballsaison durch Till Orgels zehnten Treffer zum 32:31 rund zehn Sekunden vor dem Schlusspfiff. „Wir haben in der ersten Halbzeit zu viel Larifari gespielt, so dass ich in der Pause etwas lauter werden musste“, erklärte Hochhaus den Wandel in der Spradower Spielkultur.

Nach Wiederanpfiff verkürzte Dennis Borcherding mit seinem vierten Treffer auf 16:18. Doch Stefan Möhle stellte für Lit II den alten Abstand sofort wieder her. An einen Wandel zum Besseren mochten die relativ wenigen Zuschauer in diesem Moment kaum gedacht haben.

»Ich will dieses Spiel gewinnen, egal wie«

Doch plötzlich stand die 6:0-Abwehr der HSG Spradow wie eine elastische Wand vor den (eigentlich) agilen Spielern von Lit Tribe Germania II. Nun wurden von der Abwehr und dem eingewechselten Torhüter Calvin Born reihenweise Bälle gewonnen und in Konter umgemünzt, mit der Folge von fünf (!) Treffern in Serie zum 21:19 für Spradow. Die scheidenden Frederik Iffland und Till Orgel (dreimal) sowie Youngster Paul Hellmann versetzten den Gast in ungläubiges Staunen.

Das wurde noch größer, als Dennis Borcherding in der 48. Minute trotz Unterzahl von Linksaußen zum 27:22 einnetzte. Lit-Spielertrainer Feiko Hampel reagierte jetzt mit einer Auszeit – und einer Manndeckung gegen Till Orgel, der bis zu diesem Zeitpunkt bereits neunmal getroffen hatte. Folglich kam etwas Sand in das HSG-Getriebe und unnötige Spannung auf. Iffland schloss im Unterzahlspiel viel zu früh ab, Borcherding vergab frei vorm Tor einen Gegenstoß. So ermöglichte Spradow seinem Gast, in der 58. Minute mit 29:29 gleichzuziehen.

Jetzt hatte Hochhaus genug und zog die grüne Karte. Wahrscheinlich hatte der HSG-Trainer an seine Worte in der Halbzeitpause erinnert. „Ich will dieses Spiel gewinnen, egal wie“, hatte der Coach seinen Mannen nahegebracht. Und die HSG Spradow kämpfte aufopferungsvoll. Joel Wunderlich überraschte von links zum 30:29. Borcherding schloss unter Zeitdruck zum 31:30 ab, und schließlich tankte sich Orgel durch zum 32:31-Siegtreffer. „So einen Abschluss wünscht man sich“, freute sich der nun nach Mennighüffen wechselnde Torwart Born, nachdem er und seine Mannschaftskameraden einen intensiven Siegesreigen getanzt hatten.

Mutiger Auftritt: Youngster Paul Hellmann (am Ball) steuerte zwei Treffer zum 32:31-Sieg seiner HSG Spradow gegen Lit Tribe Germania II bei. – © Ulrich Finkemeyer

 

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