Stärkere Zusammenarbeit

Bünde (HK). Die Handballer des TV Häver und der HSG Spradow werden künftig im Nachwuchsbereich noch stärker kooperieren. Was im D-Jugend-Bereich schon gut klappt, wird ab sofort auf die A- und C-Jugendlichen ausgeweitet. Auch in diesen Altersklassen gehen Jugendliche aus Kirchlengern und Bünde künftig als JSG Spradow-Häver im Spielbetrieb an den Start.

Einen Titel als Spielgemeinschaft hat die JSG bereits gefeiert. In der D-Jugend-Kreisklasse wurde das Team mit nur zwei Verlustpunkten Meister. »Diese Zusammenarbeit wollen wir ausbauen«, sagt Julian Brandt aus dem Jugendvorstand der HSG. Einen kompletten Zusammenschluss wollen Verantwortliche beider Vereine zwar nicht ausschließen, sofort gibt es ihn aber nicht. Bei der B- und E-Jugend werden die Stammvereine weiterhin eigene Teams ins Rennen schicken. Das gilt auch für die Minis, die sich über Zulauf aber traditionell nicht beschweren dürfen und noch nicht am geregelten Spielbetrieb teilnehmen. »Wir arbeiten zunächst dort zusammen, wo es nötig ist«, sagt Hävers Dirk Kastrup. Mittelfristig wird es vermutlich auch in diesen Bereichen eine Zusammenarbeit geben.

»Die JSG ist eine Reaktion auf den demographischen Wandel«, sagt Julian Brandt. Für die Vereine wird es immer schwieriger, ihre Mannschaften für den Spielbetrieb mit ausreichend Spielern zu bestücken. Allerorts wird fusioniert. »Den handballbegeisterten Kindern wollen wir so die Möglichkeit geben, auch in Zukunft Handball spielen zu können«, sagt Brandt.

Sowohl Breitensport als auch Leistungssport sollen in der JSG gefördert werden. »Ziel ist es, mittelfristig mit unseren Mannschaften überkreislich zu spielen«, sagt Brandt. Die beiden Handballteams aus Spradow und Rödinghausen in der Verbandsliga profitieren noch immer von den starken Oberliga-Jahrgängen vor einigen Jahren.

Die damalige JSG Rödinghausen-Spradow sowie die SG Bünde-Dünne brachten einen Großteil der Spieler hervor, die am Aufschwung des Seniorenhandballs im Bünder Land beteiligt sind. Für Bünde-Dünnes ehemaligen Trainer Peter Schläger war schon vor einigen Jahren klar, dass Fusionen im Handball-Nachwuchsbereich unumgänglich sein werden.

Probleme haben fast alle Vereine. Die SG Bünde-Dünne kann in diesem Jahr beispielsweise keine C-Jugend an den Start bringen – es fehlt schlichtweg an Spielern. In den Qualifikationsrunden zu den überkreislich spielenden Ligen sind nur noch die SGBD und der CVJM mit jeweils Teams bei der A- und B-Jugend zugelassen. Wenn vier Seniorenvereine auf relativ kleinem Raum in den Kommunen Bünde, Kirchlengern und Rödinghausen überkreislich Handball spielen wollen, wird das Spielermaterial langsam knapp. Julian Brandt betont: »Wir wollen hier nicht gegeneinander arbeiten und anderen Vereinen natürlich nicht die Kinder wegnehmen.«

Aufgrund der räumlichen Nähe, sagt Dirk Kastrup vom TV Häver, habe sich eine Spielgemeinschaft mit der HSG Spradow durchaus angeboten. Für beide Vereine wird auch die keineswegs einfache Sporthallensituation durch die Zusammenarbeit etwas entlastet. Für die Belange der JSG wird ein Gremium mit Verantwortlichen beider Vereine verantwortlich zeichnen. Für Häver sind Dirk Kastrup, Heino Otto, Oliver Brümmelhörster, Frank Fabry dabei sowie für Spradow Björn Grafarend, Julian Brandt und Torben Sturhan.

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