Spradows Damen droht das Aus
Handball ist auch in Bünde eine beliebte Sportart mit viel Tradition. Das zeigen die zahlreichen Mannschaften und die leidenschaftlichen Fans. Frauen, die selbst aktiv spielen möchten, können allerdings nur ein Team wählen, und zwar die Damenmannschaft der HSG Spradow. Die Handballerinnen haben allerdings Existenzsorgen, denn es fehlen Spielerinnen.
Seit über 30 Jahren gibt es die Damenmannschaft in Spradow. In keinem anderen Bünder Verein können Frauen ihrem Lieblingssport Handball nachgehen; nach der Jugend müssen die Mädchen entweder in ein Team außerhalb Bündes wechseln oder die Handballschuhe in den Schrank stellen. So suchen die HSG-Handballerinnen stets Neulinge oder „alte Hasen“, die sich mal wieder in der Halle probieren möchte. Auch Nachwuchs-Spielerinnen sind in Spradow willkommen.
Berufliche Gründe oder Schwangerschaften sind es, die der Damenmannschaft der HSG Spradow starke Personalprobleme. „Wir sind nur noch neun Aktive“, erklärt Spielführerin Christiane Körtner. „Wenn sich das nicht ändert, müssen wir die Mannschaft auflösen. Doch das wollen wir unbedingt verhindern, denn wir möchten alle weiter machen.“
Christiane Körtner spielt schon seit ihrer Jugend und erinnert sich gern an ihre ersten Schritte im Handball: „Ich wollte schon mit zwölf anfangen, doch offiziell spielen durfte man eben erst mit 16. Die vier Jahre habe ich abgewartet, bis ich dann endlich in der Damenmannschaft der HSG Spradow anfangen konnte.“
Mannschaftskollegin Meike Oebke ist fast 20 Jahre jünger, doch auch sie spielt seit mehr als 16 Jahren in Spradow: „Handball ist eine Leidenschaft von mir, seit der E Jugend spiele ich in meinem Heimatverein. Ich habe einfach Freude an der Bewegung, dem Umgang mit dem Ball und mit meiner Mannschaft. Außerdem passt die Mischung zwischen Ehrgeiz und Spaß bei uns.“
Neben erfahrenen Spielerinnen gibt es einige Neulinge im Team. Kristina Arndt ist erst vor wenigen Monaten von Volleyball zu Handball gewechselt: „Ich wollte etwas Neues ausprobieren und habe mich informiert, bis ich auf die Damenmannschaft in Spradow gestoßen bin. Ich bin froh über meine Entscheidung, denn ich bin toll im Team angekommen.“ Diese Mischung aus langjähriger Erfahrung und Anfängern ist für Svenja Bachmann ein besonderer Punkt: „Der Mix von alten und jungen Spielern zeichnet uns aus. Wir sind ein Team, haben aber trotzdem viele unterschiedliche Charaktere bei uns in der Mannschaft vereint.“
Wichtig ist den Spradower Damen auch die Zeit nach dem Handball. Svenja Bachmann bringt es auf den Punkt: „Wir sind ein kleiner Haufen, wir spielen und feiern zusammen. Lachen viel und planen Mannschaftsfahrten.“
Spaß haben auch die Fans der Damenmannschaft. Spielführerin Christiane Körtner erinnert sich gern an die zurückliegende Saison: „Auch wenn wir bei unseren Spielen nicht die Hallen füllen, ist uns die Unterstützung unsere Fans sehr wichtig, denn die sind immer mit dabei, egal wo und wann.“ Ganz besonders freuen sich die Spradower Damen über das Engagement von Ursula Hirschmeier. Die zukünftige Schwiegermutter von Mannschaftsmitglied Ramona Mehnert ist immer mit von der Partie und gibt als ehemalige polnische Handball Nationalspielerin ihre Erfahrung gerne weiter.
Die Damenmannschaft der HSG Spradow trainiert jeden Mittwoch um 20.15 Uhr in der Siegfried Moning Halle. Interessierte Handballerinnen oder Neulinge sind immer willkommen. Ansprechpartnerin ist Christiane Körtner. Sie ist zu erreichen unter der Telefonnummer 01 62/9 85 43 22.