Spradow wird zur Heimmacht

Handball-Verbandsliga: Klassenerhalt rückt näher – CVJM mit höchstem Saisonsieg

Bünde. Ein Spieltag nach Maß für die heimischen Handball-Verbandsligisten: Die HSG Spradow vergrößerte den Abstand zur Abstiegszone auf acht Punkte, der CVJM Rödinghausen hält Kontakt zur großen Spitzengruppe.

HOCHHAUS SCHAUT NACH UNTEN

Die HSG Spradow hat nach dem 27:23 gegen TuS Nettelstedt II, der dritte Heimsieg in Folge, eine Punktebilanz von 17:15 und liegt auf Rang sieben. Dennoch sagt Markus Hochhaus: »Wir sind noch nicht durch! Es bleibt eine enge Kiste und ich schaue eher nach hinten als nach vorne.« Doch gerade zuhause ist die HSG stark, holte 12 von 17 Punkten dort. Spradows Trainer wird nicht müde, darauf hinzuweisen, dass man selbst das Schlusslicht HSG Hüllhorst im Kampf um den Klassenerhalt nicht abschreiben sollte, weil es bei den ausstehenden zehn Spielen noch siebenmal Heimrecht genießt. Hüllhorst bestätigte die Einschätzung mit einem unerwartet hohen 27:15-Erfolg beim Vorletzten Porta Westfalica.

AUSFALL GUT VERKRAFTET

Spradow steckte den frühen Ausfall von Dennis Borcherding, der mit einem Muskelfaserriss im linken Oberschenkel vermutlich zwei bis drei Wochen pausieren muss, gut weg. Tim Koebke absolvierte nach langer Verletzung sein erstes Heimspiel der Saison und wurde nach zehn Minuten eingewechselt. Zwei Treffer gelangen dem Linksaußen. Laut Hochhaus »praktisch aus dem Krankenbett direkt aufs Feld« erzielte Finn Fischer von der gegenüber liegenden Außenbahn zwei wichtige Tore, nachdem Paul Hellmann wiederholt verworfen hatte.

Kein Durchkommen für den Nettelstedter Chris Byczinyki: Die Spradower Abwehrmauer mit (von rechts) Tim Koebke, Frederik Iffland, Jonathan Niermann, Paul-Lennart Hellmann und Helge Frederkingsteht im Weg, im Tor lauert Sören Halstenberg. Foto: Münstermann

 

TRAINERDUO FÜR STEINHAGEN

Spradows punktgleicher Tabbellennachbar Spvg. Steinhagen, der beim 33:26 in Hahlen den zweiten Auswärtssieg der Serie feierte, geht derweil mit einer Doppelspitze in die neue Spielzeit. Trainer Torben Gottsleben muss aus beruflichen Gründen kürzertreten, wird von Michael Bohnemeier unterstützt werden. Der B-Lizenz-Inhaber führte die Spvg. Hesselteich in der Vorsaison in die Landesliga und belegt dort derzeit mit seiner Mannschaft Platz fünf. Gottsleben und Bohnemeier sollen als gleichberechtigtes Trainergespann arbeiten. In knapp drei Wochen muss der CVJM Rödinghausen in Steinhagen antreten.

VERL ERSCHRECKEND SCHWACH

»Ab sofort komme ich nicht mehr zum Training«, sagte CVJM-Trainer Pascal Vette im Scherz nach dem klaren 32:15-Heimsieg gegen den Abstiegskandidaten TV Verl zufrieden. Hintergrund ist ein grippaler Infekt, der Vette während der Trainingswoche das Bett hüten ließ. Der CVJM hatte gegen einen erschreckend schwachen Gegner keine Mühe, so dass der 43-Jährige nicht nur sich, sondern auch die leicht angeschlagenen Spieler Alexander Deuker, Lukas Reese und Manuel Taubenheim schonen konnte.

TEMPO HOCHGEHALTEN

Der TV Verl reiste zwar mit den nachverpflichteten Mazedonier Kristijan Kostovski und Kristijan Talevski an, überraschte zudem mit dem plötzlich aufgebotenen Ukrainer Dmytro Bruy, enttäuschte aber auf der ganzen Linie. Trainer Hubertus Neumann: »Das war desolat und gruselig«. Diese Sorgen hatte Pascal Vette wahrlich nicht: »Wir haben trotz des klaren Spielverlaufs über die gesamte Spielzeit das Tempo hochgehalten und hervorragende Deckungsarbeit geleistet.« Belohnt wurde die starke Leistung mit dem höchsten Saisonsieg.

Schreibe einen Kommentar