Keine Angst um die Zukunft

Handball: Horst Dröse möchte heute in seine letzte Amtszeit bei der HSG Spradow gewählt werden. Der Vorstand hat eine gute Mischung von Jung und Alt

Bünde. In der Bundes-CDU stehen die Bewerber für die Nachfolge von Bundeskanzlerin Angela Merkel als Parteivorsitzende derzeit Schlange. „So schlimm wird es am Freitag wahrscheinlich nicht werden“, sagt lachend der amtierende Vorsitzende des HSG Spradow, Horst Dröse, der sich heute während der Jahreshauptversammlung seiner Wiederwahl stellen möchte – seiner vermutlich letzten Bestätigung im Amt. „Dann bin ich 35 Jahre Vorsitzender gewesen. In der Vereinsgeschichte gab es 17 Vorsitzende mit einer Amtszeit von durchschnittlich sieben Jahren, die ich nun deutlich überschreite“, stellt der ehemalige Sparkassenbetriebswirt fest. Um die Zukunft der Vereinsführung ist Dröse nicht bange. Er betont, dass es im Vorstand schon jetzt jüngere Leute gibt, die seine Nachfolge einmal antreten könnten. „Mein Stellvertreter Günter Kroos (63) und ich machten den Altersdurchschnitt im Vorstand kaputt“, sagt der 70- Jährige und streicht sich mit der Hand über den leichten Bauchansatz. Er freut sich, bei guter Gesundheit zu sein, wirkt locker und entspannt. Sein Verein ging 1995 aus einer Fusion des TuS Spradow und dem EK Spradow hervor. Schon acht Jahre vorher gab es eine Spielgemeinschaft zwischen den einst stark rivalisierenden Handballvereinen in Bünde-Spradow. „Es war eine Vernunft-Ehe, die gut für den Ortsteil Spradow war“, so Dröse, der 1985 Vorsitzender des TuS Spradow wurde. Horst Dröse dürfte der derzeit dienstälteste Vorsitzende eines Sportvereins im Bünder Land sein. Seine Handball-Laufbahn hatte Dröse beim CVJM Südlengern begonnen, ehe er Anfang der 1970-er Jahre zum VfL Herford wechselte. „Aus dieser Zeit gibt es ein Foto, das kein Mensch mehr kennt. Wir haben in der OWL-Liga gespielt, die heute der 3. Liga entsprechen würde“, erzählt der ehemalige Torwart. 1980 kam Horst Dröse mit einem bemerkenswerten Angebot zum TuS Spradow. „Die Verantwortlichen sagten: ‚Wenn du gut bist, kannst du einmal weniger in der Woche trainieren‘. Ich war wohl gut“, glaubt Horst Dröse noch heute. Seine aktive Zeit endete mit Anfang 40 in der 3. Mannschaft, ehe der Kirchlengeraner sich nur noch der Vorstandsarbeit widmete. Einige Jahre wirkte Horst Dröse zusätzlich im Vorstand als Schatzmeister des Stadtsportverband Bünde mit. Rückblickend spricht Dröse von vielen Höhen und Tiefen in den vergangenen 33 Jahren. Er nennt positiv den Aufstieg der 1.Mannschaft in die Verbandsliga und ist genervt von den jahrelangen Querelen um die Öffnungszeiten des Vereinsheim HSG-Treff. Der HSG-Vorsitzende dankt besonders seiner Frau Ingeborg für die immerwährende Unterstützung seiner ehrenamtlichen Vereinsarbeit. Das Segeln und das Motorradfahren hat der Vereinsvorsitzende als Hobby mittlerweile aufgeben. „Es ist gut, einem so funktionierenden Gremium vorzustehen. Nachwuchssorgen für den Vorstand kennen wir nicht“, sagt Dröse kurz vor seiner (mutmaßlich) letzten Wiederwahl als Vorsitzender der HSG Spradow heute im HSG-Treff.

Lang ist’s her. Horst Dröse als Torwart in den 1970-er Jahren nach einer 12:17 -Niederlage mit dem VfL Herford gegen GW Dankersen II.
Repro: Thorsten Mailänder

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