In fünf Minuten auf die Siegerstraße

"Im Hinspiel war es für uns wesentlich leichter", erinnerte sich Spradows Trainer Malte Mischok an den 27:17-Hinspielsieg im vergangenen Oktober. Und er ergänzte: "Das lag aber nicht an uns, sondern daran, dass Bünde-Dünne diesmal viel besser war." Auf der anderen Seite befand SGBD-Trainerin Andrea Nobbe: "Wir waren ganz sicher keine sieben Tore schlechter. Nur in der entscheidenden Phase haben wir doch zu viele Fehler gemacht. Aber enttäuscht bin ich von der Mannschaft nicht. Ich hoffe, dass uns diese Leistung in den nun anstehenden wichtigen Spielen im Kampf um den Klassenerhalt weiterbringt."
Es war vor allem die Einstellung, die beim Gast SGBD gegen den individuell stärker besetzten Tabellenführer passte. Spradow legte in der Anfangsphase stets vor, konnte Bünde-Dünne aber nicht wirklich abschütteln. Erst als Mitte der ersten Hälfte zunächst Manuel Taubenheim und danach Dimitri Rausch mit zwei Treffern von 9:7 auf 11:7 erhöhten, schien sich das variablere Spiel der HSG langsam im Resultat niederzuschlagen. Doch die SGBD hatte mit Björn Ebert einen überragenden Akteur auf dem Feld, der sie mit sechs Toren in der ersten Halbzeit im Spiel hielt, so etwa mit dem 12:14 in der 26. Minute . Und als Spradow in der Endphase der ersten Hälfte kurzzeitig in doppelter Unterzahl agieren musste, glich Bünde-Dünne durch Philipp Witt zum 15:15 aus.

Ein Treffer von Frederik Iffland brachte der HSG zwar noch die knappe Pausenführung, aber als Malte Langer unmittelbar nach Wiederbeginn nach seiner dritten Zeitstrafe auf die Tribüne musste, schien Spradow zu wackeln. Nach Arne Weilers Ausgleich brachte Ebert die SGBD beim 17:16 erstmalig in Führung und er ließ kurz darauf auch das 18:17 folgen. Doch nun waren es auf der anderen Seite zwei Routiniers, die das Pendel wieder in die Spradower Richtung ausschlagen ließen. Der zuvor schon sichere Siebenmeterschütze Sebastian Theise traf nun auch aus dem Spiel heraus, und im HSG-Gehäuse wurde Keeper Björn Rollwitz von Minute zu Minute stärker. Beim 23:20 durch Theises viertes Tor im zweiten Durchgang hatte sich Spradow in der 41. Minute wieder ein kleines Polster erarbeitet. Noch einmal verkürzte Felix Görtz zum 21:23, doch danach folgten die entscheidenden fünf Minuten. Beim 27:21 durch Jan-Frederik Koebke (48.) war Spradow auf die Siegerstraße eingebogen. Zwar bemühte sich die SGBD unverdrossen weiter und hielt den Rückstand bis zum 30:26 in Grenzen, die letzten drei Minuten gehörten dann aber ganz den Spradowern, die schon vor der Schlusssirene ausgelassen auf der Bank feierten.

Nun geht Spradow mit einem Vorsprung von drei Punkten in das Spitzenspiel beim Rangzweiten HSG Porta am kommenden Samstag. "Das kann helfen, dieses Spiel mit der nötigen Gelassenheit anzugehen", blickte Mischok schon voraus.

HSG Spradow: Habbe, Rollwitz; Theise (10/7), Orgel (5), Rausch (5), M. Langer, D. Langer, Iffland (3), Taubenheim (5), Brockschmidt (1), J.-F. Koebke (2), Heise (1), Overlack (1), Potthoff (n. e.).

Zuschauer: 500

Schiedsrichter: Ganibegovic/Meier (Löhne-Obernbeck)

Siebenmeter: 8/7 (Theise über das Tor): 3/2 (Koch scheitert an Habbe)

Zeitstrafen: 7 gegen Spradow (M. Langer 3, D. Langer, Iffland, J.-F. Koebke, Orgel), 4 gegen Bünde-Dünne (Weiler, Ebert, Wittemeier, Görtz)

Rote Karte: M. Langer (31., dritte Zeitstrafe)

Torfolge: 1:0, 1:1, 2:1, 2:2, 3:2, 3:3, 4:3, 4:4, 6:4 (9.), 6:5, 7:5, 7:6, 9:6 (15.), 9:7, 11:7, 11:9, 12:9, 12:10(23.), 13:10, 13:11, 14:11, 14:12, 15:12 (27.), 15:15, 16:15; 16:17 (34.), 17:17, 17:18, 20:18 (38.), 20:19, 22:19, 22:20, 23:20, 23:21 (43.), 27:21 (48.), 27:22, 28:22, 28:23, 29:23, 29:25 (55.), 30:25, 30:26, 33:26

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