HSG Spradow schlägt neues Kapitel auf

Handball: Ohne den abgewanderten Spielmacher und Torjäger Daniel Danowsky muss der Verbandsligist sein Spielsystem umstellen. „Seine Tore müssen jetzt andere werfen“, sagt Neu-Trainer Hauke Hampel

Bünde. Im ersten Jahr nach Daniel Danowsky – der langjährige Spielmacher und Haupttorschütze wechselte im Mai zum Oberligisten VfL Mennighüffen – wird Handball-Verbandsligist HSG Spradow nicht gleich in der Versenkung verschwinden, ist sich Spradows neuer Trainer Hauke Hampel ziemlich sicher. „Daniels Tore müssen jetzt andere werfen“, betont er. Auch werde die Spiellenkung auf mehrere Schultern verteilt. Vorstellbar ist, dass der Tabellenfünfte der vergangenen Saison mit zwei Linkshändern im Rückraum spielt, wobei Matthias Reiser und Neuzugang Maurice Schirge wechselseitig als Mittelmann und Spielmacher agieren könnten.

„Es sieht schon ganz gut aus, trotz der Niederlagen gegen die Oberligisten VfL Mennighüffen und TuS Möllbergen. Die Jungs haben Biss und arbeiten weiter hart“, sagt der neue Mann auf der Bank des Verbandsligisten HSG Spradow. Hauke Hampel ist aber nicht so vermessen zu sagen, dass seine neue Mannschaft gleich im ersten Jahr nach Daniel Danowsky, den Ausnahme-Handballer voll ersetzen kann. „Doch wir wollen in die Nähe der guten Saisonabschlüsse der beiden vergangenen Jahre, Platz fünf und sechs, kommen“, sagt der Trainer, der in der Vergangenheit im Handballkreis Minden-Lübbecke gearbeitet hat. Im Jugendbereich von Holzhausen-Hartum war Hampel Trainer von Daniel Danowsky, außerdem wurde er mit der weiblichen A-Jugend der HSG EURo westfälischer Vizemeister und trainierte die Damen der HSG EURo fünf Jahre lang.

Zuletzt trainierte und coachte Hauke Hampel (37) vier Jahre in Stemmer-Friedewalde den Bezirks- und Landesligisten HSV Minden-Nord, mit dem er in der vergangenen Saison gegen die SG Bünde-Dünne spielte und mit einer konsequent harten Deckungsarbeit auffiel. Den gegnerischen Angreifer zu doppeln, ist Standard in einer 3:2:1-Abwehrformation. Jedoch drei Abwehrspieler gegen Bünde-Dünnes Distanzwerfer Tom-Niklas Koch punktuell agieren zu lassen, sieht man nicht alle Tage.

Eine Dreifachsicherung hat Hauke Hampel bereits in der Abwehr, genau genommen im Tor der HSG Spradow installiert. Zu Sören Halstenberg haben nach dem Weggang von Lars Riechmann (lebt in Paderborn), Julian Scholz von der HSG Porta Westfalica und Nico Schnatmeyer, der ein Jahr pausiert hat, jetzt aufgeschlossen. „Es gibt bei mir keine Nummer eins“, sagt der neue Trainer klipp und klar und facht damit einen fruchtbaren Konkurrenzkampf an.

Konkurrenzkampf ist auch das Stichwort für den ersten Spieltag, wenn Hauke Hampel mit der HSG Spradow in der Nordhemmeraner Sporthalle gegen LIT Tribe Germania II antritt, dessen Trainer seit Jahren Bruder Feiko ist. Da möchte der Verbandsliga-Rookie mit seiner neuen Mannschaft „gut aus den Startlöchern kommen“ und dem Bruder den einen oder anderen Punkt stibitzen.

Die HSG Spradow in der Saison 2019/2020

Abgänge: Lars Riechmann (Ziel unbekannt), Daniel Langer (Pause), Daniel Danowsky (VfL Mennighüffen).

Zugänge: Maurice Schirge (TuS Nettelstedt II), Marius Mühlbeier (TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck II), Noah Cardoso (TSV Oerlinghausen), TW Julian Scholz (HSG Porta Westfalica), TW Nico Schnatmeyer (nach Pause).

Kader ohne Zugänge: Sören Halstenberg; Dennis Borcherding, Julian Hülskötter, Frederik Iffland, Paul Lennart Hellmann, Jonathan Niermann, Pete Nolte, Matthias Reiser, Silas Rauschen.

Trainer: Hauke Hampel (für Malte Mischok)

Mannschaftsverantwortlicher: Stephan Schmidt
Saisonziel: Guter Mittelfeldplatz.
Favoriten: HSG Altenbeken/Buke, TSG Harsewinkel
Erstes Saisonspiel: Sonntag, 15. September, um 17.30 Uhr in
Nordhemmern gegen LIT Tribe Germania II
Erstes Heimspiel: Freitag, 20. September, um 20 Uhr in der Moning-
Sporthalle gegen Spvg. Steinhagen.