HSG I: Spradow erweist sich als Kollektiv

„Ich bin richtig frustriert. Den Serienstart hatten wir uns natürlich vollkommen anders vorgestellt“, gab SGBD-Spielertrainer Rüdiger Traub nach der Auftaktniederlage zu. Obwohl der vermasselte Start für Traub „sehr überraschend“ kam, hatte der Coach am Tag danach schon Gründe für das kraftlos erscheinende Auftreten seiner Mannschaft parat: „In der Abwehr standen wir viel zu unorganisiert, und im Angriff haben wir selten so drucklos gespielt.“ Einzig und allein Christian Brockschmidt verdiente sich mit seinen zwölf Treffern ein Lob des ansonsten arg enttäuschten Traub: „Nur er und Oliver Zupka in der Abwehr haben eine gute Leistung gebracht. Alle anderen müssen in dieser Woche hart an sich arbeiten.“ Denn im ersten Heimspiel gegen den TuS Lahde-Quetzen will der Coach kommenden Samstag unbedingt die ersten zwei Saisonpunkte einfahren. Traub: „Da müssen zwei Punkte her. Egal wie.“ Unklar ist allerdings noch, ob Youngster Sascha Kampeter gegen den TuS auflaufen wird. Im Spiel gegen Oberlübbe II verdrehte sich der 18-jährige das Knie, sagt aber selbst: „ Ich gehe davon aus, dass ich Samstag dabei bin.“

In einer ganz anderen Stimmung präsentierte sich Ligakonkurrent HSG Spradow. Mit 23:16 fertigte das Team des neuen Trainers Pascal Vette den TV Hille II ab und versöhnte sich nach Schlusspfiff wieder mit den eigenen in der vergangen Saison arg gebeutelten Anhängern. „Es ist schön, dass wir heute gleich den wichtigen ersten Sieg einfahren konnten“, freute sich Vette nach der Partie. Aber: „Es sind noch viele Steigerungsmöglichkeiten da. Wir können noch deutlich mehr“, gab der Trainer auch gleich eine Kampfansage an die Konkurrenz aus. In der Tat war bei den Spradowern noch nicht alles so blütenweiß wie die neuen Trikots. Zwar präsentierten sich vor allem die Neuzugänge um die starken Torhüter Stefan Kukuric und Nils Oelgeschläger als Verstärkung, doch bemerkten auch die rund 250 Zuschauer, dass zu häufig noch die Abstimmung fehlte. „Am Ende haben wir viel zu viel Lari-Fari gespielt. Das muss noch deutlich ziel-orientierter werden“, hatte Vette zu kritisieren. Zufrieden zeigte er sich dagegen mit der guten Verteilung seiner Torschützen: „Das ist ein Indiz für unsere Gemeinschaftsstärke. Wir leben nun mal vom Kollektiv.“

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