Eine gute Viertelstunde ist zu wenig

Bünde. Nur rund fünfzehn Minuten konnte Handball-Verbandsligist HSG Spradow der TSG Harsewinkel ausreichend Paroli bieten. Nach der letzten Führung (8:7) lief Spradow seinem Gast ständig hinterher und unterlag nach 12:16 zur Halbzeit und 24:29 in der 51. Minute relativ klar mit 30:34-Toren. Durch diese sechste Niederlage beendet Spradow die Hinserie mit 12:14 Punkten im Mittelfeld der Liga, während Harsewinkel weiter Platz zwei im Blickfeld hat.

Die eigentliche Vorentscheidung zugunsten der TSG Harsewinkel fiel gleich nach der guten Auftaktphase der HSG Spradow, als die durch eine Reihe von Ballverlusten und Fehlwürfen bedingt, von der 16. bis zur 29. Minute eine Serie von 3:9-Treffern hinnehmen musste. Aus 8:7 wurde somit ein 11:16. In dieser Phase bestrafte der Gast jeden Spradower Fehler kompromisslos. Sieben Gegentore fielen allein durch Konter der schellen Gästeaußen Öttking und Birkholz.

Aber auch der nicht gerade leichtfüßige Manuel Mühlbrandt, seit der 11. Minute im Spiel, tauchte zweimal allein vor HSG-Torwart Daniel Habbe auf und netzte jeweils sicher ein. Während HSG-Trainer Malte Mischok bemängelte, dass einige seiner Spieler "zu lange brauchten, um ins Spiel zu finden", freute sich Gästecoach Hagen Hessenkämper darüber, dass seine Mannschaft die Angriff-Abwehr-Wechsel der HSG Spradow "prima genutzt" und überhaupt "gute Konter und eine gute zweite Phase gespielt hat".

Nach dem Seitenwechsel mussten die Gastgeber zwar gleich einen Mühlbrandt-Treffer (der spazierte ungehindert durch die HSG-Abwehr) zum 12:17, und in den verbleibenden 29 Minuten noch weitere 17 Gegentore hinnehmen, doch im Angriff wurde jetzt wesentlich druckvoller agiert. Vor allem in Person von Sebastian Theise am Kreis und Till Orgel im rechten Rückraum. Beide Spradower erzielten je drei Treffer bis zum 19:21-Anschluss in der 40. Minute, unterstützt von Jan-Frederik Koebkes einzigem Torerfolg zum zwischenzeitlichen 18:20.

Doch die TSG wusste immer eine Antwort, wenn es einmal für sie eng wurde. Aus dem linken Rückraum (Mühlbrandt), von Halbrechts (Sewing) oder über den Kreis (Stöckmann) stellte der Gast mit 24:20 wieder die alte Trefferdistanz her. Doch Spradow gab sich nicht auf und kämpfte sich bis zur 54. Minute wieder auf zwei Tore (27:29) heran, und das nach einem 20:26-Rückstand, der unter anderem durch zwei Gegentreffer im eigenen Überzahlspiel verursacht worden war. Dimitri Rausch hatte sich auf engsten Raum durchgesetzt und den 27. Treffer für die HSG Spradow erzielt. Doch die clever aufspielenden Gäste hatten bald den alten Abstand (32:28) wieder hergestellt, obwohl mit Mühlbrandt und Luca Sewing zwei ihrer Schlüsselspieler von der HSG zwischenzeitlich kurz gedeckt wurden. Noch einmal verkürzte Spradow durch Orgel und Theise auf 30:32, doch Mühlbrandt und Sewing machten mit ihren Treffern zum 30:34 aus Spradower Sicht alles klar.

"Die Welt geht davon nicht unter", sinnierte HSG-Trainer Malte Mischok nach der Niederlage gegen eine für ihn "gute" TSG Harsewinkel. Der Trainer der HSG hätte sich aber weniger "unglückliche Entscheidungen" der Schiedsrichter gewünscht. Wenngleich diese von Mischok nicht für die höchste Gegentrefferzahl der Verbandsliga-Saison verantwortlich gemacht werden. Harsewinkel war für ihn schon der "beste Gegner" der ersten Halbserie.

Spradow – Harsewinkel 30:34 (12:16)

HSG Spradow: Habbe, Rollwitz (ab 43. Minute); Orgel (8), Theise (6), Rausch (4), T. Koebke (4), Taubenheim (3), Iffland (2/2), J.-F. Koebke (1), Brockschmidt (1), Volsdorf (1), M. Langer, D. Langer.

TSG Harsewinkel: Dähne, Schumacher – Öttking (7), Sewing (7/1), Mühlbrandt (9), Hilla (1), Birkholz (5), Uphus (3), Bröskamp, Stoeckmann (2), Pelkmann (n.e.).

Zuschauer: 100.

Schiedsrichter: Timo Jahnkuhn / Sven Schäffer (TuSpo Meissen/TuS Möllbergen)

Siebenmeter: 2/2 : 1/2 (Öttking scheitert an Habbe).

Zeitstrafen: 3 gegen Spradow (M. Langer, D. Langer, Rausch) – 2 gegen Harsewinkel (Mühlbrandt, Stöckmann).

Torfolge: 0:1, 1:2, 2:3 (5. Minute), 5:3 (11.), 5:6, 8:7 (16.), 8:10, 11:12 (24.), 11:16 (29.), 12:17, 13:18 (33.), 14:19 (35.), 19:23, 20:26 (47.), 22:27, 24:29 (51.), 27:29, 28:30 (55.), 30:32 (59.), 30:34.

Nächstes Spiel: Freitag, 23. Januar, 20 Uhr, bei der HTV Sundwig/Westig.

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