Ein Kracher zum Auftakt

Bünde(BZ). Einen Spion hat Thomas Beschorner in Mennighüffen nicht, wohl aber einen im eigenen Team, der den VfL wie kaum ein Zweiter kennt: Julian Peitzmeier ist vor der Saison von den Löhnern zur HSG Spradow gewechselt. Heute Abend (20 Uhr) stehen sich die beiden Teams in der Siegfried-Moning-Halle zum Saisonauftakt der Handball-Verbandsliga gegenüber. Große Geheimnisse konnte Peitzmeier seinem Trainer Beschorner im Vorfeld aber nicht verraten.

Für den Spradower Trainer Thomas Beschorner und Julian Peitzmeier ist das mit viel Spannung erwartete Kreisduell zugleich auch die Verbandsliga-Premiere in Spradow. Für den Verein: das Spiel eins nach Malte Mischok. Das erste Spiel nach einem Umbruch. Sieben neue Spieler muss der neue Trainer Beschorner ins Team integrieren. Ein Prozess, der aus seiner Sicht gut vorangeschritten, aber noch lange nicht abgeschlossen ist. »Es wird noch dauern, bis ein Rad wirklich ins andere greift«, sagt der Trainer. Mit dem Stand der Vorbereitung ist Beschorner gleichwohl zufrieden. »Wir sind so weit, wie wir es für diesen Zeitpunkt erwartet hatten.«

Dass es gleich zum Saisonstart gegen eine Mannschaft geht, die die Experten sowie die meisten Verbandsliga-Trainer ziemlich weit oben bei ihren Prognosen haben, stört den Spradower Trainer überhaupt nicht. »Etwas Besseres kann uns gar nicht passieren«, sagt er über den Auftakt. »Mennighüffen ist klarer Favorit. Sie haben einen starken Kader, auch wenn Trainer Zygfryd Jedrzej die fehlende Breite im Kader beklagt: Qualität ist bei jedem seiner Spieler vorhanden.«

Besonders mit den Hüllhorstern Dennis Specht fürs Tor und Arne Halstenberg hat sich Mennighüffen qualitativ verstärkt. »Eigentlich kann man niemanden herausheben. Über die Stärke der Haupttorschützen Marco Büschenfeld und Arne Kröger muss man aber nicht reden«, sagt Beschorner, der sein Ziel fürs Spiel auch deshalb bewusst defensiv formuliert: »Mennighüffen ärgern und guten Handball spielen. Das erste Saisonspiel ist aber für alle schwierig und stets von Nervosität geprägt.«

In der vergangenen Saison hatte Spradow bei seinem Verbandsliga-Debüt gleich am ersten Spieltag den HTV Sundwig/Westig zu Gast und spielte dabei eine gute Rolle – was danach nicht mehr vielen Mannschaften gelang. Insofern könnte Mennighüffen zu diesem frühen Zeitpunkt wirklich gerade recht kommen.

Beschorner hat sein Team gut eingestellt und bei der Vorbereitung auf den Gegner natürlich mit Julian Peitzmeier gesprochen. Der spielte zwar seit seiner Kindheit für den VfL Mennighüffen, wirkliche Neuigkeiten konnte er seinem neuen Trainer aber nicht verraten. Beschorner: »Dafür kennen sich die Mannschaften aus dem Kreis Herford einfach zu gut. Natürlich hatte Julian ein paar Tipps, aber so kompliziert ist unser Sport dann auch nicht.«

Tim Koebke wird wegen einer Schulterverletzung ausfallen. Philipp Rausch ist zwar gestern wieder ins Lauftraining eingestiegen, ein Einsatz kommt für den »Youngster« nach seinem Bänderriss aber zu früh.

Im letzten Testspiel vor dem Saisonstart gab es gegen Oberligist TuS Spenge eine 29:35 (16:17)-Pleite. Beide Trainer hatten sich darauf geeinigt, phasenweise in Unter- beziehungsweise Überzahl zu spielen, um Lösungen für diese Situationen zu trainieren.

Aus Sicht von Zygfryd Jedrzej hat Spradow eine gute Vorbereitung absolviert. »Zyggy« hat jedenfalls großen Respekt vor seinem alten Verein: »Spradow hat gefährliche Spieler.« Insbesondere den Ex-Mennighüffener Till Orgel müsse man auf der Rechnung haben und nach Möglichkeit aus dem Spiel nehmen. »Der Gegner ist nicht zu unterschätzen«, mahnt Jedrzej und ärgert sich bei seinem Team über eine mäßige Vorbereitung: »Das war nur Stückwerk. Bei einem kleinen Kader kann man nicht gut trainieren, wenn ständig einige Spieler ausfallen.«

So gibt es auch vor dem Kreisduell noch einige Unwägbarkeiten bei den Mennighüffenern. Arne Halstenberg kehrt erst heute aus dem Frankreich-Urlaub zurück. »Er fährt morgens los und auf eine Rückeise kann freitags schon viel passieren«, hofft Jedrzej, dass Halstenberg von Reifenpannen und langen Staus verschont bleibt.

Dauerkartenverkauf

Wer sich kein Heimspiel der HSG Spradow in der neuen Verbandsligasaison entgehen lassen will, sollte heute Abend zuschlagen. Der Verein bietet an der Tageskasse Dauerkarten für die gesamte Saison an. Ansprechpartner ist Horst Mischok. Die Saison beginnt heute Abend auch schon im Kreis Gütersloh: Der TV Verl erwartet die TSG Harsewinkel.

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