»Das ist manchmal schon ein Halbtags-Job«
Übungsleiterin Christina Herbrechtsmeier hat bei der HSG Spradow mehrere Ehrenämter
Bünde (WB). Christina Herbrechtsmeier hat einen Wunsch: Mehr Leute vom Ehrenamt im Sportverein zu überzeugen. Sie ist seit dreieinhalb Jahren Mitglied in der HSG Spradow und übt mehrere Ehrenämter aus. »Das ist in manchen Wochen schon ein Halbtags-Job«, sagt sie.
Jeden Mittwoch bietet die 38-Jährige gemeinsam mit Joline Strehlau für eine Stunde Kinderturnen an. Etwa 20 Jungen und Mädchen toben und lachen unter der Leitung von Herbrechtsmeier. Darüber hinaus leitet sie weitere Kurse: die Rückenschule und Minihandball sowie ein spezielles Turnen für Kleinkinder – zum Teil ehrenamtlich. »Das Kleinkinder-Turnen habe ich ins Leben gerufen«, erklärt sie.
Eigene Kinder verhelfen ins Ehrenamt
Grund dafür sind ihre eigenen Kinder gewesen. Die waren letztlich auch dafür verantwortlich, dass Christina Herbrechtsmeier den Weg ins Ehrenamt gefunden hat. Ihre Vorgängerin hatte bei der HSG Spradow nach vielen Jahren aufgehört. »Ich wollte nicht, dass die Kinderturn-Gruppe im Sande verläuft. Das war für mich absolut nicht denkbar«, erklärt die Erzieherin, die zuvor schon einen Übungsleiterschein gemacht hat.
Gesagt – getan. Dabei hat sich das Engagement im Verein zu einem wichtigen Teil ihres Lebens entwickelt: »Ehrenamt bedeutet für mich alles. Man kann damit die Menschen bewegen, zum Sport zu gehen, sich in einer Gruppe zu betätigen und den Mut zu fassen, auch ins Ehrenamt zu gehen«, erklärt sie.
Dabei will Christina Herbrechtsmeier den Kindern in ihrer Gruppe vor allem ein alternatives Angebot zu anderer Freizeitgestaltung machen. »So ein Angebot ist sehr wichtig!« Ihr Wunsch: »Immer mehr Leute sollten in einen Sportverein gehen und die Kinder und Erwachsenen motivieren, Sport zu treiben.«
Seit der Jahreshauptversammlung im November ist Christina Herbrechtsmeier darüber hinaus im Jugendvorstand der HSG. Schon zuvor war sie Leiterin der Breitensport-Abteilung. Auch diese Tätigkeiten übt sie ehrenamtlich aus. Dabei steht vor allem das Organisatorische im Vordergrund. »Ich kümmere mich zum Beispiel um das Catering bei Veranstaltungen«, sagt die 38-Jährige.
Ohne Ehrenamt keine Angebote
Und was müsste passieren, damit mehr Menschen ins Ehrenamt gehen? »Die Leute sollten sich im Klaren sein, dass wenn niemand mehr solche Tätigkeiten ausübt, es auch nicht mehr solche sportlichen Angebote gibt«, mahnt sie.
Den Faktor Zeit versteht sie allerdings. Denn Christina Herbrechtsmeier sagt: »Das Ehrenamt ist eine zeitraubende, aber schöne Sache. Dafür opfere ich meine Freizeit gerne.«