Fan-Walk und Matchball-Spiel: HSG Spradow stellt den Sekt kalt
Handball: Die Spradower können mit einem Sieg im nächsten Spiel Meister werden und die sofortige Rückkehr in die Verbandsliga perfekt machen. Warum das nur logisch wäre.
Andreas Gerth. Bünde. James Bond hätte früher gesagt: „Geschüttelt, nicht gerührt.“ Bei der HSG Spradow heißt es: Geschüttelt, aber noch nicht entkorkt. Gemeint ist der Meistersekt, den der Tabellenführer der Handball-OWL-Liga für das Spitzenspiel am kommenden Mittwoch, 30. April, bereitstellen kann. Gewinnen die Spradower an diesem Abend in der Siegfried-Moning-Sporthalle gegen den TuS Möllbergen II (Anwurf 20.30 Uhr), wäre die Rückkehr in die Verbandsliga auch rechnerisch perfekt. „Mission erfüllt“ hieße es dann bei Bond und der HSG.
500 bis 600 Fans in der Halle erwartet
„Mit einem Sieg sind wir durch und könnten im Anschluss mit unseren Zuschauern und Fans feiern. Wir freuen uns total darauf, den letzten Schritt zu gehen“, macht Julian Brandt bei der HSG Spradow deutlich. Er und René Grohmann vom Sport-Vorstand rechnen an diesem besonderen Handballabend mit 500 bis 600 Besuchern und Unterstützern. „Vor dem Feiertag wäre das natürlich perfekt“, unterstreicht Julian Brandt.
Alles andere als eine Meisterfeier in Spradow und die damit verbundene sofortige Rückkehr in die Männer-Verbandsliga kämen auch einer mittelschweren Überraschung in der ostwestfälischen Handballszene gleich. Nach dem Abstieg hielt man im Bünder Osten Team und Trainer zusammen mit dem klaren Ziel, das nur Wiederaufstieg heißen konnte. Und der Favorit lieferte. 21 von 23 Saisonspielen wurden von Frederik Iffland, Jonathan Niermann, Justin Penner und Co. gewonnen, nur beim 27:27 im Hinspiel gegen Möllbergen II und bei der einzigen Niederlage gegen Bad Salzuflen II (26:32) ließ der Spitzenreiter Federn. Mit 43:3 Punkten im Rücken haben die Jungs von Trainer Michael Boy nun ihren ersten Matchball.
Treff am Herzogweg
Dafür fährt die HSG Spradow groß auf. Am Spieltag gibt es einen gemeinsamen Fan-Walk vom Vereinsheim am Herzogweg zur Halle. „Wir haben ohnehin einen sehr guten Zuschauerschnitt in dieser Saison, den wir jetzt toppen wollen. Dafür planen wir einiges um das Spiel herum. Angefangen mit dem Treff am Vereinsheim um 17 Uhr, dem Fan-Walk und einem Getränkewagen vor der Halle bis zum Spiel und den dann hoffentlich folgenden Feierlichkeiten“, kündigt Julian Brandt schon einmal an.

Transfercoup: Maurice Schirge kehrt zurück
Zur Euphorie rund ums Team passt der „Transfercoup“, den der Verein jetzt vermelden kann und wie folgt überschrieben hat: „Maurice Schirge ab Sommer wieder Spradower. Der Linkshänder kehrt aus Loxten zurück“. „Der Kontakt zur Maurice ist nie abgerissen, er hatte oft genug betont, eines Tages wieder das Spradower Trikot tragen zu wollen. Das dies nun so schnell Realität wird, ist aus menschlicher und sportlicher Sicht eine super Nachricht für die HSG“, freut sich Sportvorstand Julian Brandt auf den Rückraumschützen. Den Halbrechten zieht es nach zwei Jahren von den Sportfreunden Loxten wieder an den Herzogweg, wo er bereits von 2019 bis 2023 sehr erfolgreiche Jahre verbrachte. Schirge, der Anfang Mai 28 Jahre alt wird, kommt aus der Regionalliga und ist topfit.
Trainer Michael Boy werde diese Personalie noch mehr Möglichkeiten eröffnen: „Ich freue mich, das Maurice zurück im Team ist und unser Rückraum mit seiner Erfahrung und Torgefahr noch variabler wird.“
Vorfreude auf Bünder Derby
Die Kaderplanungen der Spradower sind damit fast abgeschlossen. Es werde in naher Zukunft noch eine weitere Neuverpflichtung präsentiert, dann seien die Transferaktivitäten wahrscheinlich erledigt. „Wir sind uns einig, dass wir mit dem aktuellen Team sehr zufrieden sind. Da die Mannschaft nahezu komplett auch über den Sommer hinaus zusammen bleiben wird, sind wenige, gezielte Verstärkungen geplant. Die taten uns auch im letzten Jahr gut“, so die Überlegungen von Boy und Brandt rund um den Kader für die Saison 2025/2026. Dann auch wieder mit dem vermissten Derby gegen die SG Bünde-Dünne.

Willkommen zurück: Maurice Schirge (l.) bekommt von Julian Brandt sein Trikot für die neue Saison Foto: HSG Spradow