Spradow landet Arbeitssieg

Handball-Verbandsliga: Die HSG tut sich beim 27:23-Erfolg über einen TuS Nettelstedt II lange recht schwer. Erst kurz vor Ende gelingt es, sich auf 25:20 entscheidend abzusetzen

Bünde. HSG-Vorstandsmitglied Horst Mischok stellte sich vor dem Duell in der Handball-Verbandsliga zwischen der HSG Spradow und dem TuS Nettelstedt II die Frage, ob der Gast mit seinem Hauptwerfer Jan Schröder antreten werde. „Wenn nicht, dann haben wir eine reale Siegeschance“, sagte Mischok. Letztlich behielten die Gastgeber mit 27:23 (13:10) die Oberhand.

Schröder nahm kurz vor dem Anpfiff in „Zivil“ einen Tribünenplatz ein. Alles klar für Spradow, dachte sicherlich nicht nur Mischok. Vielleicht auch die Spieler. Jedenfalls begann die HSG mit einer Welle von Fehlwürfen, mit der Quittung eines 1:2- und 2:3-Rückstandes. Es dauerte satte 15 Minuten, bis so etwas wie Überlegenheit beim Gastgeber aufblitzte: Julian Hülskötter traf zweimal in Folge zum 6:4, der ersten Spradower Führung. Der TuS Nettelstedt II steckte nicht den Kopf in den Sand, ob dieses Rückstandes und des verletzungsbedingten Ausfalls von Finn Ronning gleich in der ersten Minute. Zwei Konter stellten den 6:6-Gleichstand her. Doch Spradow war jetzt sicherer im Abschluss, setzte sich auf 9:6 ab und verteidigte diesen Vorsprung über weite Strecken der gesamten Spielzeit (13:10, 17:14, 20:17).

Noch einmal kam der Gast an Spradow heran, auf 22:20 aus HSG-Sicht. Doch zweimal Helge Frederking sowie Jannis Vogt stellten mit dem 25:20 die Kräfteverhältnisse in der Siegfried-Moning-Sporthalle wieder her. „Ja, wir haben uns etwas schwer getan. Vielleicht lag es an der 14-tägigen Pause. Sicherlich haben wir Nettelstedt II nicht unterschätzt“, sagte HSG-Trainer Markus Hochhaus nach dem relativ mühsamen 27:23-Erfolg. „Außerdem mussten wir bereits nach zehn Minuten Dennis Borcherding auf Linksaußen mit Verdacht auf Muskelfaserriss ersetzen. Tim Koebke hat sich dann zwei, drei Bälle zuviel genommen.“

Immerhin traf Koebke bei seinem ersten Saisoneinsatz zweimal gegen die guten Gäste-Torhüter Maik Schröder und Jan Wesemann. Doch auch Sören Halstenberg im Tor der HSG Spradow war bestens drauf. „Sören hat das Spiel mitgewonnen“, lobte Trainer Hochhaus seinen Keeper zu recht.

„Jetzt haben wir uns mit 17:15 Punkten ein gutes Polster erspielt“, so Hochhaus weiter, doch der Coach warnte davor zu glauben, dass die Verbandsliga nun schon endgültig gesichert sei. Immerhin rangiert die HSG Spradow jetzt auf Platz sieben und hat Verlierer Nettelstedt II, den ehemaligen Spitzenreiter, um zwei Ränge hinter sich gelassen.

Spradow – Nettelstedt II 27:23 (13:10)

HSG Spradow: Halstenberg, Schnatmeyer (n. e.); Danowsky (10/3), Hülskötter (2), Fischer (2), Koebke (2), Frederking (4), Niermann (1), D. Langer, Vogt (3), Hellmann, Stöhr, Borcherding (1), Iffland (2).

TuS Nettelstedt II: Schröder, Wesemann; Mündemann (1), Kruse, Glöckner (3/3), Schirge, Grzesinski (6), Ronning (1), Spreen (1), Oevermann (4), Thielking, Pohnke, Schmidt (3), Byczynski (4).

Schiedsrichter: Arnulf Lohr/Oliver Lüchtefeld (Bielefeld/Lippetal).

Zeitstrafen: 1 gegen Spradow (Danowsky), 8 gegen Nettelstedt II (Kruse 3, Schirge 3, Mündemann, Schmidt).

Rote Karten: Kruse (19.) und Schirge (33.), jeweils dritte Zeitstrafe.

Siebenmeter: 4/3 (Danowsky scheitert an Wesemann) : 3/3.

Torfolge: 0:1, 1:1, 1:2, 2:2, 2:3, 3:3, 3:4, 6:4 (16.), 6:6, 9:6, 9:7, 10:7, 10:8, 13:8 (28.), 13:10 – 13:13 (36.)14:13, 14:14, 17:14 (41.), 17:15, 18:15, 18:16, 20:16 (47.), 20:17, 21:17, 21:18, 22:18, 22:20, 25:20 (55.), 25:21, 26:21, 26:22, 27:22, 27:23.

Unfair gebremst: Spradows Frederik Iffland (am Ball) wird auf Kosten eines Strafwurfes am Torerfolg gehindert. Foto: Ulrich Finkemeyer

 

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