Spradow gelingt etwas ganz Neues

Handball: So früh wie noch nie fährt der Verbandsligist den ersten Saisonsieg ein. Auch Ligakonkurrent CVJM Rödinghausen feiert erstmalig. Die SG Bünde-Dünne enttäuscht

Von Ulrich Finkemeyer

Bünde/Rödinghausen. Der zweite Spieltag der neuen Saison brachte für die beiden heimischen Handball-Verbandsligisten nur Erfreuliches zutage. Sowohl die HSG Spradow als auch der CVJM Rödinghausen gewannen ihre Spiele, gegen HC TuRa Bergkamen 30:27 beziehungsweise beim TV Emsdetten II 25:20. Beim 32:35 in eigener Halle gegen TSG Altenhagen-Heepen II enttäuschte hingegen Landesligist SG Bünde-Dünne vor allem in der Abwehr.

HSG SPRADOW: nach der Pause Spiel gedreht

Mit dem Bewusstsein, im ersten Saisonspiel in Hüllhorst eine super erste Halbzeit gespielt zu haben, ging Verbandsligist HSG Spradow in die Heimpremiere gegen den HC TuRa Bergkamen, und sie enttäuschte erst einmal in den ersten 30 Minuten – nicht in der Offensive, obwohl es dort nicht immer rund lief, sondern einzig und allein durch nicht erbrachte Abwehrtätigkeit. Die routinierten Gäste zerlegten die HSG-Abwehr nach Belieben, oder sie trafen aus dem Rückraum und erwischten HSG-Keeper Sören Halstenberg sehr oft auf dem falschen Fuß. „Wenn die Mannschaft in 30 Minuten 17 Treffer erzielt, dann ist das durchaus in Ordnung. Aber 21 Gegentore im selben Zeitraum – das geht gar nicht“, war der Tenor auf der Tribüne.

Umso verwunderlicher war es zu sehen, wie die HSG Spradow ab der 47. Minute die Bergkamener Angreifer, vor allem den neunfachen Torschützen Pascal Terbeck, immer besser in den Griff bekam. Da mag hineingespielt haben, dass seit der 31. Minute Bergkamens Halblinker, der bis dahin sechsfache Torschütze Damian Nowaczyk, wegen grober Unsportlichkeit mit Rot bedacht worden war und auf der Tribüne schmorte. Auslöser war eine rustikale Abwehraktion von Simon Stöhr, die von Nowaczyk mit unflätigen Worten bedacht wurde – gar nicht zum Gefallen der hellhörigen Schiedsrichter Günter Hoppe und Günter Warkus.

Eine jetzt dominante HSG Spradow kippte zur Freude vieler Zuschauer das Spiel von 22:25 auf 28:25; sie war folgend nicht mehr von der Siegesstraße abzubringen. Als Bergkamens Pascal Terbeck von der Siebenmetermarke den Ball gefrustet über das jetzt von Nico Schnatmeyer bestens gehütete HSG-Tor jagte, hatte Spradow den 30:27-Sieg in der Tasche und zugleich Historisches geleistet. Seit dem Verbandsliga-Aufstieg 2014/2015 dauerte es zweimal bis zum fünften, einmal bis zum sechsten Spieltag, ehe Spradow die ersten Punkte ihr Eigen nennen konnte. Jetzt habe die Mannschaft ihr „Auftakt-trauma“ überwunden, freute sich Trainer Markus Hochhaus nach dem Erfolg in der noch jungen Saison.

Den Erfolg vor Augen: Spradows Trainer Markus Hochhaus (2. v. l.) sowie Paul Hellmann (v. l.), Finn-Louis Fischer, Joel Wunderlich und Nils Hohnsträter starten bereits vor dem Abpfiff mit den Siegesfeierlichkeiten. Foto: Ulrich Finkemeyer

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