Coach Vette hält Karten bedeckt
Handball-Verbandsliga: CVJM Rödinghausen erwartet den TuS Nettelstedt II, während die HSG Spradow beim TV Emsdetten II antritt
TV Emsdetten II – HSG Spradow.
Mit einer gehörigen Portion Respekt und mit einer stark dezimierten Mannschaft tritt HSG-Trainer Markus Hochhaus am Sonntagabend in der Emshalle an, allem Anschein nach ohne große Aussicht auf einen Punktgewinn. Da ist auf der einen Seite ein TVE II, der die letzten acht Heimspiele alle gewonnen und der noch die Chance auf Platz zwei oder drei hat und in die Oberliga aufsteigen kann.
Auf der anderen Seite steht eine personell heftig gebeutelte HSG Spradow, die ohne Dennis Borcherding (Verdacht auf Muskelbündelriss) und die schon länger angeschlagenen Julian Hülskötter und Alexander Drosdow spielen wird. Zudem steht Joel Wunderlich aus beruflichen Gründen schon seit Wochen nicht mehr zur Verfügung, gleiches gilt natürlich auch für Rekonvaleszent Pete Nolte. Zudem steht hinter dem Einsatz des im Training umgeknickten Simon Stöhr ein dickes Fragezeichen. Hochhaus hat Mühe, eine „konkurrenzfähige Mannschaft gegen den für mich stärksten Verbandsligisten“ aufs Parkett zu schicken. Trotz dieser Ausfälle hat Spradow letzte Woche einen beherzten Auftritt gegen einen SuS Oberaden, der auf gleicher Stufe mit Emsdetten II steht, gehabt und etwas unglücklich 31:32 verloren. Wenn es Spradow gelingt, die Fehler- und Fehlwurfquote niedrig zu halten, und wenn die Luft für 60 Minuten eingeteilt wird, ist vielleicht auch eine Überraschung möglich.
CVJM Rödinghausen – TuS Nettelstedt II.
Die Leistungskurve der Gastgeber Vette-Teams zeigt nach dem Heimsieg gegen HSG Hüllhorst und zuletzt dem 26:24-Erfolg bei TuRa Bergkamen, eindeutig nach oben. „Wenn wir den Schwung aus diesen Spielen mitnehmen, können wir durchaus auch gegen den TuS Nettelstedt II gewinnen und Revanche für die Hinspielniederlage nehmen“, glaubt Trainer des CVJM Rödinghausen, Pascal Vette. Wenn dies der Fall sein würde, hätte der CVJM wieder sein Saisonziel, Platz drei, vor Augen. „Ich kann durchaus wieder Bronze“, sagt ein selbstbewusster Trainer Vette, der mit dem CVJM in den letzten zwei Jahren immer den dritten Verbandsligarang eingenommen hatte.
Doch vorher wird noch viel Schweiß den Wiehen herabfließen. Gegen Nettelstedt II dürfte durchaus ein Kraftakt von Nöten sein, um die Punkte in Rödinghausen zu behalten. Zum einen ist der Gast – nach zuvor fünf Niederlagen in Folge, – nach dem Sieg in Oberaden und Unentschieden gegen TV Emsdetten II scheinbar wieder so stark wie beim 31:29-Sieg im Hinspiel gegen den CVJM. Zum anderen muss Rödinghausen auf den am Kreuzband verletzten Manuel Taubenheim verzichten. „Damit ist nach Kim Bönsch mein zweiter Linkshänder bis zum Saisonende weg“, bedauert Vette, der nun auf der rechten Seite wieder einmal improvisieren muss. Immerhin hat er Maurice Götsch wieder am Kreis zur Verfügung. Ob Vette zudem auch auf „Altgediente“ zurückgreifen wird wie gegen Hüllhorst – da ließ sich der CVJM-Trainer nicht in die Karten sehen.